Warum dein Mann so frustriert ist, wenn ihr keinen Sex habt

von  Niklas Löwenstein

Sex ist in Beziehungen, in der die Paare von Mann und Frau zu Mama und Papa werden, ein ziemlich häufiges Problem. Wo man vorher noch zu zweit war und es nur um euch beide ging, ändert sich im Anschluss das ganze Leben.

Wo vorher euer Leben vielleicht noch ganz entspannt verlief, gibt es auf einmal eine To-Do-Liste, die einfach nie kürzer zu werden scheint.

Und gerade Frauen, die auch heute noch in den meisten Familien den Löwenanteil der Haus- und Care-Arbeit übernehmen, haben oft damit zu kämpfen.

Dazu kommt ein durch Social Media vermitteltes Selbstbild von der perfekten Mutter, die sich neben ihrem Job und dem perfekten Haushalt - natürlich immer gut gelaunt - vor allem den Kindern widmet.

Eine Vorstellung, oder viel mehr ein Selbstanspruch, an dem man scheitern muss. Denn der Tag hat einfach für niemanden mehr als 24 Stunden.

Wenn man allerdings den ganzen Tag in diesem endlosen Hamsterrad seiner To-Do-Liste hinterherläuft, fehlt einfach abends die Energie. Da ist es ja verständlich, dass bei vielen Müttern das Verlangen nach Sex immer weniger wird.

Nur, was bedeutet es, wenn gleichzeitig das Bedürfnis des Mannes nach Sex nicht kleiner wird?

Schauen wir uns das Dilemma mal an. Und zu Beginn ist, glaube ich, zwei grundsätzliche Dinge wichtig:

1. Natürlich gibt es auch Paare, bei denen die Problematik genau andersherum ist. Wenn ihr dazu gehört, ist dieser Artikel aber nicht für dich.

2. Dieser Artikel sagt dir nicht, was du tun oder lassen solltest. Es geht auch nicht darum, was “richtig” oder “falsch” ist. Hier geht es darum, das Problem aus der Sicht deines Partners zu verstehen. 

Was ich immer wieder bei Paaren mit diesem Problem feststelle, ist, dass das Verständnis für den anderen fehlt. Bei beiden. Und weil dieser Artikel vor allem für meine Leserinnen gedacht ist, versuche ich heute, die Perspektive der Männer ein wenig klarer zu machen.

Jeder von euch ist sicher, dass seine Sichtweise "richtig" ist. Und das ist sie aus eurer Perspektive auch. Aber es gibt eben auch die andere Seite und es ist einfach wichtig, die zu verstehen, wenn ihr das Thema irgendwann einmal lösen wollt.

Das Bedürfnis

Was du als Erstes wissen solltest, ist, dass deinem Mann Sex wichtig ist. Wahrscheinlich sehr viel wichtiger, als du dir das vorstellen kannst.

Um das zu verdeutlichen:
Youtube, Netflix und Amazon Prime Video machen zusammen etwa 30% des Datenverkehrs im weltweiten Internet aus.

Pornos 35%...

Wenn du dir mal überlegst, wie viel Zeit du, deine Freunde und im Grunde jeder, den du kennst, einen dieser Video-Services nutzt, kannst du dir vielleicht ungefähr vorstellen, wie viel Pornografie jeden Tag geschaut wird.

Die Frage ist, warum das so ist…

Und die Antwort ist ziemlich einfach. Die meisten Männer denken mehr und häufiger an Sex, als du dir das vorstellen kannst.

Und wenn du das hier liest, weil dich die Überschrift an eure Beziehung erinnert hat, gehört dein Mann mit ziemlicher Sicherheit auch dazu.

Man kann das Bedürfnis nach Sex bei den meisten Männern ganz gut mit einem anderen Bedürfnis vergleichen: Dem Hunger.

Natürlich ist der Vergleich nicht perfekt, niemand stirbt daran, dass er keinen Sex hat. Aber du wirst sehen, dass es sehr viele Überschneidungen gibt und dieses Bild einiges klarer macht.

Beide Bedürfnisse haben für viele Männer ziemlich viel gemeinsam. Hunger kannst du nur stillen, indem du etwas isst. Und je länger deine letzte Mahlzeit her ist, desto stärker wird dein Hunger.

Das Gleiche gilt für das Bedürfnis nach Sex.

Außerdem schlagen beide Bedürfnisse unerfüllt auf deine Laune. 

Kannst du dich noch an die Snickers Werbung erinnern? Du bist nicht du selbst, wenn du Hunger hast? Vielleicht erinnert dich das an deinen Mann, wenn er zu lange keinen Sex gehabt hat:

Eure Geschichte

Ok, für deinen Mann ist Sex also vergleichbar mit Hunger und er wird zum Grinch, wenn er länger keinen Sex gehabt hat. Aber es gibt noch einen anderen Grund, warum dein Partner oft so frustriert ist, wenn du keine Lust auf Sex hast.

Denk mal an den Anfang eurer Beziehung. Wahrscheinlich hattet ihr damals ziemlich häufig Sex. Und wenn wir wieder auf mein Bild zurückkommen, dann ist es damals - zumindest in der Wahrnehmung deines Partners - nicht so gewesen, dass er der einzige mit Hunger war.

Sex war etwas, dass ihr beide wolltet. Eine Leidenschaft, die ihr geteilt habt und die euch besonders miteinander verbunden hat. Etwa so, als ob ihr es geliebt habt, zusammen zu kochen und zu essen.

Und er hat das Gefühl gehabt, dass Sex für dich genauso ein Bedürfnis ist wie für ihn.

Es hat sich für ihn einfach toll angefühlt, mit dir zusammen zu sein. Und dein Mann wollte mehr davon und hat dich geheiratet.

Dabei hat er dir versprochen, dass er für den Rest seines Lebens sein Bedürfnis nach Sex nur noch mit dir stillen wird.

Das war für ihn ein wirklich großer Schritt, aber er ist ihn gegangen, weil er natürlich davon ausgegangen ist, dass es so weitergehen wird wie bisher.

Dass du auf einmal kein Bedürfnis mehr nach Sex haben könntest, ist ihm genauso wenig in den Sinn gekommen, wie die Idee, dass du auf einmal kein Bedürfnis mehr danach haben könntest, zu trinken…

Und dann bekommt ihr euer erstes Kind und auf einmal ist er nicht mehr dein Mittelpunkt. Alles dreht sich nur noch um das Kind oder die Kinder und er muss zurückstecken.

Das kann er auch akzeptieren, aber sein Bedürfnis nach Sex und der Beziehung mit dir ändert sich dadurch nicht.

Und anstatt wie früher das Gefühl zu haben, dass du auf ihn stehst, wird er ständig abgewiesen und bekommt nach und nach das Gefühl, dass der seltene Sex für dich vor allem noch eine lästige Pflicht ist.

Aus dem “gemeinsam kochen, um unseren Hunger zu stillen” machst du in seiner Wahrnehmung auf einmal “ich muss etwas für dich kochen, um deinen Hunger zu stillen.” 

Aus der schönsten Sache, die ihr miteinander geteilt habt, wird auf einmal sein “Problem”. Genau die Sache, die euch in seiner Wahrnehmung vor der Hochzeit als Paar miteinander verbunden hat, die eure Beziehung zu einem großen Teil ausgemacht hat, ist auf einmal etwas, das für dich anstrengend ist. Eine Belastung.

Und es fällt ihm aus mehreren Gründen unheimlich schwer, das zu akzeptieren. Da ist natürlich einmal sein grundsätzliches Bedürfnis nach Sex. Aber es ist sogar noch mehr. Denn Sex ist für ihn untrennbar mit dem Verständnis von einer Beziehung verbunden:

Was macht die Beziehung aus Sicht deines Mannes aus?

Stell dir vor, du würdest nicht mit deinem Mann, sondern mit deinem Bruder oder deiner besten Freundin zusammen wohnen und ihr würdet euch gemeinsam um die Kinder kümmern.

Alles, was ihr beide dann nicht zusammen machen würdet, ist das, was in den Augen deines Mannes eigentlich die Beziehung ausmacht.

Also vor allem eben Dinge wie Kuscheln, Küssen und Sex. Diese körperliche Anziehung zwischen zwei Menschen, die sich lieben, die ihr früher auch hattet.

Natürlich gehören zum Familienleben viel mehr Dinge dazu. Aber sie sind nicht das, was für deinen Partner die Beziehung ausmacht. 

Wenn deine vielen Aufgaben deine Argumente gegenüber deinem Mann sind, warum du keine Lust mehr auf Sex mit ihm hast, dann antwortest du im Grunde auf sein Problem “Ich bin unglücklich mit unserer Beziehung mit “Aber du schätzt gar nicht wert, was ich für eine tolle Mitbewohnerin bin!”

All diese WG-Aufgaben, die dich belasten, sind wichtig. Aber sie sind nicht der Grund, warum er sich in dich verliebt hat und noch viel weniger der Grund, warum er dich geheiratet hat. Und sie können sein Bedürfnis nach Intimität mit dir nicht ersetzen.

Du kannst eine perfekte Mutter, Hausfrau und Arbeitnehmerin sein. Das kann dein Mann durchaus sehen und wertschätzen. Aber das stillt nicht seinen Hunger

Da kann er intellektuell noch so verstehen, dass du überlastet bist. Emotional fühlt er sich betrogen.

Denn er hat zugestimmt, mit dir sein Leben zu verbringen. Er hat dir vertraut und sich darauf eingelassen, dass er eins seiner wichtigsten Bedürfnisse für den Rest seines Lebens nur noch mit dir ausleben kann.

Und jetzt entscheidest du einseitig, ohne dass er dabei ein Mitspracherecht hat, dass das nur noch sehr selten oder gar nicht mehr passiert. Dass du das nicht oder kaum mehr brauchst. Aber woanders ausleben darf er es natürlich auch nicht. Denn wenn er auf die Idee kommen sollte, mit einer anderen Frau Sex zu haben, ist er ja ein Fremdgeher und riskiert die Trennung…

Es ist für viele Frauen wirklich schwer, die Frustration zu verstehen, die das in einem Mann auslösen kann.

Und jedes Mal, wenn er von dir abgewiesen wird, erinnert ihn das daran, dass er in diesem Punkt über den Tisch gezogen wurde, als ihr geheiratet habt. Dass er dich wegen eurer Beziehung geheiratet hat, die du jetzt nicht mehr führen willst.

Und dass er in der Falle steckt, weil es nicht in seiner Hand liegt, das zu ändern, ohne sein Selbstbild eines treuen Ehemanns und Familienvaters aufzugeben und eine Scheidung zu riskieren.

Deswegen reagieren viele Männer so angefressen darauf.

Stell dir vor…

Vielleicht kannst du das ein wenig besser nachvollziehen, wenn du dir etwas vorstellst: Stell dir vor, du hättest einen Sterne-Koch geheiratet, mit dem du die Leidenschaft für gutes Essen geteilt hast.

Ihr habt ständig gemeinsam gekocht und geschlemmt und hattet einfach eine tolle Zeit miteinander. Ihr heiratet und versprecht euch, in Zukunft nur noch gemeinsam zu essen.

Dann wechselt er den Beruf und ist nach einer Weile von seinem Job so gestresst, dass er die Lust am Essen verliert. Er hat auf einmal die Meinung, dass ständiges Fasten für ihn viel besser wäre. Und als ob das für dich nicht schon schlimm genug wäre, entscheidet er auch, dass du ab jetzt auch ständig fasten musst, egal wie du das findest. 

Ab jetzt gibt es meistens gar nichts mehr zu essen und hin und wieder etwas Wasser und Brot. Und wenn du ansprichst, wie unzufrieden du damit bist, hält er dir vor, warum du ständig nur ans Essen denken musst und dass es ja wohl in eurer Beziehung nicht nur darum geht.

Da kann er noch so ein hingebungsvoller Vater und guter Hausmann trotz seiner Überlastung im Job sein… dein Frust wird von Tag zu Tag wachsen.

Was meinst du, mit welchen Gefühlen du an ihn denkst, wenn du dir abends, wenn er schon im Bett ist, heimlich eine pappige Reiswaffel gönnst, um etwas gegen deinen Hunger zu tun..? 

Wie liebevoll und aufmerksam du ihm zuhören würdest, wenn du abends mit knurrendem Magen mit ihm im Wohnzimmer sitzt und er dir ausschweifend von seinem stressigen Tag erzählt?

Und ob du dich nicht immer öfter fragen würdest, wieso du dich eigentlich an deinen Teil der Abmachung halten musst und nicht einfach mal wieder mit jemand anderem schlemmen gehen solltest, wenn er seinen Teil nicht einhält..?

Die Reaktion 

Wenn wir jetzt zurück zum Thema kommen… Das Problem hört leider nicht mit dem Sex auf. Denn die Frustration aus diesem Bereich wirkt sich auf die anderen Bereiche in eurem Zusammenleben aus. Sie sorgt dafür, dass sich dein Mann im Laufe der Zeit immer weiter zurückzieht. Dabei gibt es vor allem drei Reaktionen, die du erleben wirst:

1. Offene Frustration und Widerstand

Solange dein Partner das Thema noch nicht ad acta gelegt hat, ist das häufig die Reaktion.

Vielleicht habt ihr noch oft genug Sex, dass er die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat, dass ihr noch einmal zu einer Beziehung zurückfinden könntet.

Nachdem ihr Sex hattet, ist es dann meistens erst einmal eine Weile gut zwischen euch. Aber wenn die Durststrecke länger wird, steigert sich seine Frustration und du merkst, wie aus deinem Mann der Snickers-Typ wird.

Wenn du dich dann doch mal wieder auf Sex einlässt, wird der Timer zurückgestellt und du hast wieder eine Weile Ruhe.

2. Resignation

In einem Punkt ist Sex nicht wie Hunger. Das Bedürfnis ist von Mensch zu Mensch verschieden. Wenn dein Mann kein besonders ausgeprägtes Bedürfnis nach Sex hat, kann es sein, dass er sich nach einer Weile mit der Situation arrangiert.

Er resigniert, akzeptiert, dass ihr “jetzt Eltern seid” und du keine Beziehung mehr mit ihm haben willst.

Er macht es sich in eurer WG gemütlich und fokussiert sich auf andere Bereiche, in denen er seine Erfüllung findet. Manchmal geht das auch langfristig gut. Ich bekomme als Beziehungscoach allerdings fast täglich Nachrichten von Frauen, bei denen das nicht funktioniert hat. Meistens passiert dann eine von drei Sachen:

Das eine ist eine Veränderung bei der Frau: Irgendwann werden die Kinder größer. Sie wollen nicht mehr mit dir kuscheln und werden unabhängiger.

Und viele Frauen merken dann, dass sie eigentlich die ganze Zeit ein Bedürfnis nach körperlicher Nähe gehabt haben. Sie haben es nur über ihre Kinder ausgelebt.

Aber nachdem die Distanz zwischen den Partnern über Jahre gewachsen ist, hat der Mann kein Interesse mehr daran, die Beziehung wieder aufleben zu lassen. Und zu diesem Zeitpunkt kommen sie in mein Coaching, denn die Vorstellung, auf Dauer in dieser lieblosen Beziehung zu leben, wird für sie immer schwerer zu ertragen.

Das Zweite ist eine Veränderung beim Mann. Irgendwann fällt jedem Menschen auf, dass das eigene Leben endlich ist. Und wenn man sein Leben dann kritisch hinterfragt und feststellt, dass man eigentlich nie eine WG mit der Partnerin führen wollte, entsteht der Wunsch, etwas zu ändern, solange es noch geht.

Das nennt man dann gemeinhin Midlife Crisis. Ich habe allerdings noch nie mit jemandem zu tun gehabt, der diese Krise gehabt hätte, wenn er in einer erfüllenden Beziehung gewesen ist.

Der dritte Punkt ist eine Affäre. Wenn man in der Ehe vor allem der Mitbewohner ist und dann jemandem begegnet, die einen wieder als Mann sieht und behandelt, fühlt sich das toll an.

Die meisten Männer haben dann erst einmal gar nicht die Absicht, eine Affäre zu beginnen. Aber sie wollen mehr von diesem Gefühl, das ihnen in der Partnerschaft so fehlt.

Also suchen sie den Kontakt und dann führt eins zum anderen… Affären passieren ständig. Jeden Monat suchen über 30.000 Menschen Hilfe dafür allein auf meiner Webseite. Und jedes Mal wäre es mit einer erfüllten Beziehung wahrscheinlich nicht dazu gekommen.

3. Die innere Kündigung

Vielleicht hast du schonmal von dem Phänomen der “Inneren Kündigung” im Beruf gehört:

Als innere Kündigung bezeichnen Psychologen einen besonderen Zustand der Unzufriedenheit bei Mitarbeitern eines Unternehmens. Der Zustand zeigt sich darin, dass ein Arbeitnehmer seine ehemalige Leistungsbereitschaft und sein Engagement deutlich zurückfährt.

Ein Mitarbeiter, der innerlich gekündigt hat, leistet gerade noch das, wozu ihn sein Arbeitsvertrag unbedingt verpflichtet. Die Gründe für einen solchen Rückzug in die Mindestroutine können sehr unterschiedlich sein. Frustrationen aufgrund nicht erfüllter Erwartungen sind jedoch in allen Fällen symptomatisch.

Genau das ist es auch, was in vielen Ehen passiert - wenn dein Partner mit einem ausgeprägten Bedürfnis nach Sex die Hoffnung verliert, dass du nochmal eine Beziehung und nicht nur eine WG mit ihm führen willst.

Er checkt innerlich aus eurer Beziehung aus, macht in eurem Zusammenleben nur noch das, was unbedingt nötig ist und konzentriert sich auf andere Dinge, bei denen er sich gut fühlt - ob das jetzt die Arbeit, Sport oder einfach nur sein Handy ist.

Es ist ähnlich wie die Resignation, nur ist der Frust bei so einem Partner viel größer, was sich in seinem Verhalten zeigt.

Und natürlich reagierst du dann auch auf sein passives oder negatives Verhalten und wirst selbst auch weniger liebevoll und freundlich. Vielleicht kritisierst du ihn auch dafür, was ihn nur noch wütender macht.

Und so kommen Paare in einen negativen Kreislauf, der sich im Laufe der Monate und Jahre nach und nach verstärkt und die Distanz zwischen den Partnern immer größer macht. Bis einer von beiden es nicht mehr aushält und sich trennt oder in eine Affäre flüchtet. 

Kann er sich nicht einfach selbst…

“Wenn das Bedürfnis nach Sex so groß ist, kann er sich da nicht einfach selbst befriedigen und das Problem ist gelöst?”

Leider funktioniert das so nicht. Klar hilft Selbstbefriedigung etwas. Und wenn dein Mann in eurer Beziehung sexuell frustriert ist, kannst du davon ausgehen, dass er das auch tut. Aber es ist kein Ersatz.

Wenn wir wieder auf den Hunger zurückkommen, dann ist Selbstbefriedigung wahrscheinlich so etwas wie eine Reiswaffel. Klar kann man davon mal kurz satt werden, aber es ist total geschmacklos und hält nicht lange an. 

Um den Hunger zu stillen, braucht es da schon mehr. Aber auch da gibt es Unterschiede.

Ein Quickie ist in diesem Zusammenhang im Prinzip das Fast Food. Schnell und lecker, aber man kann sich auch nicht nur davon ernähren, wenn man eine gesunde Beziehung haben will. 

Es braucht auch regelmäßigen Gourmet-Sex. Davon spreche ich, wenn ihr euch wirklich Zeit für euch nehmt. Wenn es nicht einfach nur um die schnelle Nummer geht. 

Es gibt aber zwischen dem Bedürfnis nach Sex und dem Hunger noch eine Gemeinsamkeit, die dich vielleicht ein wenig beruhigt: Wenn man ausgehungert ist, hat man das Gefühl, dass man tagelang essen könnte. Dass man das gesamte Schlaraffenland leer futtern würde, wenn man könnte.

Aber die Realität sieht einfach anders aus. Vielleicht glaubt dein Mann, dass er am liebsten jeden Tag Sex hätte. Aber die Realität ist meist weit von der Vorstellung entfernt, die man hat, solange man im Mangel lebt. Wahrscheinlich ist dein Mann also mit sehr viel weniger Sex glücklich, als er das jetzt gerade selbst noch glaubt. 

Und am Ende gibt es etwas, das den meisten Männern sogar noch wichtiger ist als die Frequenz von Sex: Das Gefühl, von der eigenen Frau begehrt zu werden. Das Gefühl, in einer Beziehung zu leben.

Wenn dein Mann das Gefühl hat, dass du wirklich auf ihn stehst. Dass du eigentlich sehr gerne Sex mit ihm hast. Dann hat er meistens kein Problem damit, wenn du zu kaputt oder müde bist.

Aber wenn er das Gefühl hat, dass du nicht mehr auf ihn stehst, dass dir alles andere wichtiger und Sex mit ihm für dich nur noch eine belastende Aufgabe auf deiner To-do-Liste ist, dann hat er das Gefühl, dass du keine Beziehung mehr mit ihm führen willst. Und er fragt sich irgendwann, warum ihr eigentlich noch zusammen seid.

Aber was ist denn jetzt die Lösung?

Wenn du jetzt das Gefühl hast, dass dieser Beitrag nicht die Opfer wertschätzt, die so viele Frauen in der Beziehung bringen, dann hast du recht.

Wie ich am Anfang geschrieben habe, wollte ich hier kein ausgeglichenes Bild beschreiben. Es ging nicht darum, die Gründe zu erforschen, warum Frauen das Bedürfnis nach Sex verlieren, sondern die Wahrnehmung der meisten Männer mit dir zu teilen. 

Was du auch immer damit machst: es ist auf jeden Fall wichtig, zu verstehen, dass sexuelle Frustration für deinen Partner eben keine kleine Sache ist, bei der er sich einfach anstellt.

Das zu verstehen, kann den Unterschied zwischen einer langfristig glücklichen Beziehung und einer Scheidung ausmachen.

Am besten teilst du diesen Artikel mit deinem Partner und sprichst mal mit ihm darüber, ob die Beschreibungen hier auf seine Wahrnehmung zutreffen. Das kann euch die Möglichkeit geben, wieder miteinander ins Gespräch zu kommen und offen über dieses schwierige Thema zu reden.

Das kann euch unheimlich helfen, aber es löst natürlich noch nicht dein Problem. Denn was machst du, wenn du einfach kein Bedürfnis mehr nach Sex hast..? Wie kommt Sex von deiner To-do-Liste und wird wieder zu etwas, das du wirklich willst?

Die Antwort ist einfach, aber eben nicht so leicht umzusetzen. Du musst deine Beziehung priorisieren.

Wenn du mal in dich gehst und dir die Prioritäten in deinem Leben wirklich genau anschaust… Wo steht eure Beziehung da? Und ich meine nicht emotional, sondern im Sinne der Zeit und Energie, die du dafür aufwendest.

Kann es sein, dass eure Kinder, dein Job, der Haushalt und noch das ein oder andere weitere davor stehen?

Das Problem dabei lässt sich in einem Satz zusammenfassen:

Wenn ihr nicht regelmäßig schöne Zeit zu zweit verbringt, wenn ihr keinen Sex habt und euch nicht im Alltag wie ein Paar verhaltet, dann seid ihr auch keins.

Dann seid ihr vielleicht eine funktionierende WG, die gemeinsam den Alltag bewältigt. Aber eine Liebesbeziehung sieht anders aus.

Und wenn ihr wie eine WG miteinander lebt, ist es da verwunderlich, dass du kaum noch sexuelles Verlangen nach deinem frustrierten Mitbewohner hast?

Deswegen ist der erste Schritt, um wieder ein stärkeres Bedürfnis nach Intimität mit deinem Partner zu bekommen, damit anzufangen, wieder in einer echten Partnerschaft zu leben. 

Und wenn du wissen willst, wie das geht… Wenn dir die Art, wie ich dir hier Beziehungswissen vermittelt habe, gefallen hat… Dann lade ich dich herzlich ein, dich hier kostenlos anzumelden und dir meine Klarheits-Videos anzuschauen. In diesen kostenlosen Videos erzähle ich dir in etwa einer Stunde, wie du deine eingeschlafene Beziehung wieder aufweckst, selbst wenn dein Partner zur Zeit nichts für eure Beziehung tun möchte.

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Bis gleich im Video, dein

Niklas Löwenstein


Muss ich mich wirklich trennen, oder gibt es noch Hoffnung? Niklas war kurz davor, seine Ehe gegen die Wand zu fahren... Um seine Kinder vor einer Scheidung zu bewahren und wieder glücklich werden zu können, stürzte er sich auf alles, was seiner Beziehung vielleicht helfen konnte.

Aus dieser Suche wurde erst ein Hobby und dann nach und nach seine Lebensaufgabe. Heute ist seine Ehe glücklicher als je zuvor und er hilft mit seinen Artikeln, Büchern und Programmen hunderttausenden dabei, auch wieder glücklichere Beziehungen zu führen.

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