In letzter Zeit hast du immer öfter den Gedanken “Mein Mann tut nichts für die Beziehung!” Dabei war eure Beziehung früher doch so richtig schön, innig, harmonisch...Wenn du so darüber nachdenkst, wirst du richtig traurig. Wie ist das nur passiert, dass du dich jetzt immer so allein fühlst - trotz Partnerschaft?
Wenn du dich in den Gedanken wiederfindest, bist du hier genau richtig. Schauen wir uns also mal gemeinsam die Veränderungen in eurer Beziehung an, mögliche Gründe dafür - und vor allem, was du jetzt tun kannst.
🔴 Vorab noch ein wichtiger Hinweis:
Wenn ein Mann in der Beziehung passiv wird, gibt es fast immer mindestens eins von sieben Kommunikationsproblemen zwischen den Partnern. Wir nennen diese Probleme "Beziehungsbremsen", denn solange du sie nicht löst, kannst du so viel Energie in deine Beziehung stecken, wie du willst...es wird nicht viel nutzen.
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Was hat sich verändert?
Als ihr euch kennengelernt habt, hing vermutlich der Himmel voller Geigen. Am Anfang einer Beziehung unternehmen die meisten Paare richtig viel miteinander - schließlich lernt man sich dabei ja erst richtig kennen. Vielleicht habt ihr einige tolle Reisen gemacht und vielleicht unter dem Eiffelturm, unter Palmen oder im London Eye herumgeturtelt und -geknutscht. Dein Mann hat dich auf Händen getragen, dir jeden Wunsch von den Augen abgelesen? Und wenn es auch weniger spektakulär war - Romantik hat schließlich viele verschiedene Facetten. Aber meistens läuft es in neuen Beziehungen diesbezüglich richtig gut. Beide Partner sind aufmerksam und versuchen, dem anderen Freude zu bereiten und ihn in allem zu unterstützen. Gleichzeitig sieht man im jeweils anderen vor allem das Gute - man hat die berühmte rosarote Brille auf.
Doch nach einiger Zeit - genau genommen nach 1,5 bis 3 Jahren - kommt diese Brille immer weniger zum Einsatz. Das ist ganz normal und auch ganz gesund. Frisch verliebt zu sein, ist ein Ausnahmezustand. Das würden wir auf Dauer gar nicht aushalten.
Im besten Fall entwickelt sich aus der Verliebtheit heraus eine tiefe, innige Liebe. Aber auch diese Liebe ist kein Selbstläufer und braucht immer wieder Beachtung und - sagen wir mal ganz unromantisch - “Maßnahmen”, damit sie auch weiterhin tief und innig bleibt.
Da das Leben aber nicht nur aus unserer Liebesbeziehung besteht, kann es sein, dass sie z.B. langsam im Alltag untergeht.
Ein Problem kommt selten allein - der Beziehungstest
Aber bis zu dem Gedanken “Mein Mann tut nichts für die Beziehung” ist es natürlich noch ein längerer Weg. Das ist also meistens nichts, was sich einfach so über Nacht einstellt.
Ich weiß, du bist auf der Suche nach Lösungen für ein ganz bestimmtes Problem in eurer Partnerschaft. Schließlich glaubst du, dass dein Mann nichts mehr für eure Beziehung tut, sich nicht mehr einbringt.
Es ist nun aber in den allermeisten Fällen so, dass solches Verhalten Hand in Hand mit anderen Problemen in der Beziehung daherkommt.
Nimm dir also bitte kurz Zeit und mach unseren interaktiven Test, um eure Beziehungsprobleme näher zu beleuchten. Vielleicht glaubst du auch, dass dir alles schon ganz klar ist? Auch dann empfehle ich dir, den Test zu machen. Im schlimmsten Fall hast du nach wenigen Minuten noch mehr Klarheit.
Zwischen dir und deinem Mann hat sich im Laufe der Zeit einiges verändert. Wie sehen nun die Veränderungen in eurer Beziehung aus? Nun, wie das bei euch persönlich ganz konkret aussieht, weißt erstmal nur du selbst. Aber in vielen Beziehungen gibt es ähnliche Entwicklungen und Muster.
Veränderungen - einige Beispiele
Ich gebe dir ein paar Beispiele. Vielleicht kommt dir einiges davon bekannt vor. Lies sie dir zuerst einmal durch.
1. Mein Mann scheint sich nicht mehr für mich zu interessieren.
Er wirkt unaufmerksam, hört dir nicht mehr wirklich zu. Er fragt im Grunde auch gar nicht mehr nach, wie dein Tag war oder was du gemacht hast. Euer Liebesleben ist eigentlich kaum noch existent.
2. Mein Mann ist nur noch unterwegs.
Ob dein Mann nun beruflich stark eingespannt ist und dauernd spät aus dem Büro kommt. Oder ob er in letzter Zeit viel mit seinen Freunden unterwegs ist. Das Ergebnis für dich ist dasselbe: Dein Mann ist einfach nicht mehr oft zu Hause. Ihr seht euch gerade nicht sehr oft und deinen Mann scheint das auch gar nicht zu stören.
3. Mein Mann tut nichts mehr im Haushalt.
In letzter Zeit ist dein Mann sehr nachlässig geworden, lässt alles stehen und liegen? Von allein kommt er nicht auf die Idee, auch mal die Spülmaschine ein- oder auszuräumen...geschweige denn, dass er sich mal um die Wäsche kümmern würde oder mal den Staubsauger in die Hand nehmen würde? Manchmal bist du ziemlich genervt vom Partner und fühlst du dich wie eine Hausfrau aus den 50er Jahren...
4. Mein Mann wirkt auf mich faul und träge.
Wenn dein Mann von der Arbeit kommt, haut er sich als Erstes auf die Couch oder ins Bett und holt Schlaf nach. Döst zumindest. Oder er daddelt an seinem Handy, schaut Netflix...aber bewegt sich so wenig wie möglich. Für dich hat er nicht viele Blicke übrig. Wenn vom Partner nichts mehr kommt, kann das ganz schön frustrierend sein.
Die eigene Beziehung reflektieren
Kam dir das eine oder andere davon bekannt vor? Oder ist es bei euch doch noch etwas anders? Bitte nimm dir jetzt kurz Stift und Zettel in die Hand und versuch mal, folgende Fragen für dich zu beantworten.
Das Beantworten der Fragen hilft dir, deine Gedanken und Gefühle zu sortieren, um einen besseren Überblick über deine Bedürfnisse und Wünsche zu bekommen.
Was kann ich jetzt tun? - Die drei Schritte zur Lösung
Wie kannst du deinen Mann jetzt also dazu bringen, sich wieder mehr einzubringen? Und zwar so, dass er es auch ehrlich meint, aus Liebe zu dir wieder mehr handelt?
Damit du bei deiner Freundin am Telefon demnächst eben nicht nochmal klagst: “Mein Mann tut nichts für die Beziehung!”, sondern ihr berichten kannst: “Stell dir vor, es verändert sich wirklich etwas!”
1. Mein Mann tut nichts für die Beziehung: Geh der Sache auf den Grund!
Es ist Zeit, etwas zu verändern. Aber damit das funktioniert, damit du das angehen kannst, musst du wissen, was eigentlich die Veränderungen ausgelöst hat.
Gab es in eurem Leben sonstige Änderungen - einen Umzug, Jobwechsel oder sogar Jobverlust? Krankheiten oder Todesfälle in der Familie? Manchmal sind es die äußeren Umstände, die Menschen dazu bringen, sich zurückzuziehen.
Beziehungen laufen im Grunde ständig Gefahr, zum “Nebenher” zu mutieren… paradoxerweise vor allem dann, wenn sie eigentlich gut laufen. Denn dann besteht kein Druck, etwas zu ändern oder mal etwas Neues auszuprobieren. Mit der Zeit sind Partner nicht mehr so aufmerksam miteinander, eben weil sie irgendwann ein gut eingespieltes Team bilden. Das betrifft vor allem auch junge Eltern. Denn mit kleinen Kindern wird es plötzlich absolut nötig, dass bestimmte Abläufe einfach funktionieren und in der Regel übernimmt jeder in der Familie so seine Aufgaben. Die Beziehung wird immer mehr zur Nebensache. Und Sex hat auch oft nur noch wenig Platz im vollen Alltag. So dass du irgendwann auch kein Verlangen mehr nach dem Partner hast.
Aber auch ohne Kinder kann sich Routine mit der Zeit einschleichen und die Romantik verblasst. Konflikte tauchen immer häufiger auf, ihr streitet und findet nicht mehr gut zueinander.
Möglicherweise reagiert dein Mann auf diese Dynamiken mit Rückzug. Er nimmt wahr, dass ihr euch nicht mehr ganz selbstverständlich gut versteht und versucht, Streit oder Anspannung aus dem Weg zu gehen, in dem er z.B. lange arbeitet, sich in Netflix-Serien vertieft oder mit seinen Freunden, mit denen alles easy ist, ausgeht.
Letztlich sind deine Überlegungen aber nur ein Raten ins Blaue hinein. Du musst also nun, um der Sache auf den Grund zu gehen, mit deinem Mann ins Gespräch kommen.
Das klärende Gespräch
Wenn du mit deinem Partner das Gespräch suchst, braucht ihr dafür einen guten, sicheren Rahmen. Sorge dafür, dass ihr ungestört seid und nicht von Handys oder der Türklingel unterbrochen werdet.
Bitte deinen Partner, dir zuzuhören, ohne dich zu unterbrechen. Und versuch dann, ihm deine Beobachtungen zu schildern. Frag ihn, wie er die Situation empfindet. Es ist wichtig, dass ihr einander zuhört und beide Perspektiven - deine und seine - ihren Platz bekommen.
Es geht ja darum, wirklich in den Dialog zu kommen. Und nicht darum, dass du ihm - ich sag es jetzt mal ganz überspitzt - ihn mit Vorwürfen bombardierst. Denn du kannst dir sicher vorstellen, was dann passiert. Richtig, dein Mann würde vermutlich wieder in den Rückzug gehen. Und du hättest nichts gewonnen.
Wenn du dich einfach total frustriert fühlst und wütend, dann hilft es dir natürlich nicht, auf diesen Gefühlen “sitzen zu bleiben”. Aber versuch mal Folgendes: Bevor du mit deinem Mann ins Gespräch gehst, lass bei einer guten Freundin, der du vertraust, mal so richtig Dampf ab.
Wenn du deinen Gefühlen freien Lauf geben darfst, hilft dir das, dich zu sortieren. Manchmal fällt einem dabei auch auf, dass man sich in einer bestimmten Sache vielleicht auch selbst etwas verrannt hat…und auch das hilft dir vor dem Gespräch weiter.
Die Psyche als Ursache
Wenn dein Mann nach der Arbeit nur noch auf der Couch liegt, generell viel schläft und dir verschlossen und schweigsam vorkommt, könnten dies auch Anzeichen einer Depression sein. Sprich deinen Mann in einer ruhigen Minute behutsam darauf an.
Frag ihn, wie er sich in letzter Zeit fühlt, ob es ihm gut geht und was ihm so durch den Kopf geht. Schildere ihm kurz, wie du ihn wahrnimmst - aber versuch, das ohne Vorwürfe zu formulieren. Vielleicht ist deinem Mann noch gar nicht bewusst, dass sich zwischen euch etwas geändert hat. Mach ihm klar, dass die Situation für euch beide nicht so weitergehen kann.
Es ist nicht leicht, über psychische Probleme zu sprechen. Ein erster Ansprechpartner für deinen Mann kann sein Hausarzt sein. Er kann deinen Mann auch erstmal durchchecken, denn manchmal stecken auch körperliche Ursachen wie ein Vitamin D - oder Eisenmangel hinter der Müdigkeit.
2. Das Problem beim Schopfe packen
Wenn ihr nun schon ein oder mehrere gute Gespräche geführt habt, habt ihr schon einen großen Teil geleistet.
Die Liebe in längeren Beziehungen ist aber ganz stark davon abhängig, wie wir uns verhalten. Das war ja auch das Problem, weshalb du diesen Text liest...du dachtest ja nicht: “Wir reden zu wenig miteinander.” Du dachtest vielmehr: “Mein Mann tut nichts für die Beziehung.” Und das ist schon ein Unterschied.
Euer Liebesfeuer schüren
Stell dir eure Liebe als ein Kaminfeuer an einem kalten Winterabend vor. Es hält euch warm, solange es brennt. Wird die Flamme aber kleiner oder verglüht ganz, wird es ganz schnell kalt zwischen euch. Jedes Mal, wenn einer von euch etwas Positives für eure Beziehung tut, wird ein Holzscheite auf das Feuer aufgelegt. Bei negativen Aktionen wird ein Scheit herausgenommen.
Eure Aufgabe ist es also, das Feuer nicht verlöschen zu lassen. Sorgt stattdessen für positive Liebesmomente. Das können kleine und große Aufmerksamkeiten oder schönen Erfahrungen miteinander sein.
Wenn ihr nur noch wenig Zeit füreinander gefunden habt und dir gerade die Ideen fehlen, findest du hier einige Date Ideen für zu Hause zur Inspiration.
“If you want a thing done, do it yourself.”
Das ist ein englisches Sprichwort, das hier gut passt, wie ich finde.
Es sagt: Warte nicht länger ab, dass sich die Dinge von alleine bessern. Handle jetzt, auch unabhängig von deinem Partner. Räum deiner Beziehung die höchste Priorität ein.
Ein Vorschlag: Wenn du möchtest, dass eure Beziehung bald schon wieder schöner wird, solltest du in den nächsten 3 bis 6 Monaten mit ganzer Kraft dafür sorgen. Das heißt aber auch, dass du dich voll darauf einlassen musst.
Auch wenn dein Partner gerade noch nicht mitzieht, warte nicht!
Fang einfach an. Du kannst auch alleine dafür sorgen, dass eure Beziehung schöner wird - und zwar für euch beide. Genau dafür habe ich mein Momentum Programm entwickelt. Damit lernst du genau das: wie eure Beziehung wieder schöner und harmonischer wird.
In der Regel ist es nämlich so, dass dein Handeln, dein Verhalten auch tatsächlich das deines Partners positiv beeinflussen wird. Sodass er selbst auch ins Handeln kommen wird - vorausgesetzt, ihr geht auch eventuelle sonstige Beziehungsprobleme gemeinsam an.
3. Kümmere dich auch um dich selbst
Zu guter Letzt noch ein Punkt, der dir vielleicht nicht so wichtig erscheint. Aber er ist tatsächlich sehr wichtig. Sei gut zu dir selbst.
Die Veränderungen, die sich langsam in eure Beziehung eingeschlichen haben und die auch bewirken, dass dein Mann sich so sehr zurückgezogen hat, gehen in der Regel nicht über Nacht. Wenn ihr an eurer Beziehung arbeitet und eure Probleme angeht, dann wird sich schon bald vieles verbessern. Aber das ist ein Prozess. Es ist gut, sich das immer mal wieder vor Augen zu halten. Denn wenn man sehr hohe Erwartungen hat, können diese leicht auch mal unrealistisch sein. Und dann sind Enttäuschungen vorprogrammiert, die eurer Beziehung sicher nicht weiterhelfen.
In der Zwischenzeit kannst du aber einiges tun. Und zwar für dich selbst. Mach Dinge, die dir Spaß machen. Statt auf deinen Mann zu warten, geh selbst aus. Oder verabrede dich - wenn du zum Beispiel auf die Kinder aufpassen musst - zum Telefonieren mit einer lieben Freundin. Wenn du etwas schon länger mal gerne tun würdest - was auch immer das ist...Fallschirmspringen, einen Malkurs oder Spanisch lernen… - tu es. Sorg dafür, dass es dir gut geht. Sei dir selbst eine gute Partnerin. Und gleichzeitig gehst du die Schwierigkeiten in eurer Beziehung an. Gehst in den Dialog mit deinem Mann und lässt ihn auch teilhaben an der Freude, die du bei allem Neuen empfindest. So verliert ihr euch nicht aus den Augen.
Wenn du das Gefühl hast, bei einem (oder mehreren) Punkten nicht weiterzukommen, ist vielleicht ein Coaching oder eine Einzeltherapie etwas für dich. Was es dabei für Unterschiede gibt, habe ich dir in diesem früheren Artikel zum Thema Eheberatung zusammengefasst.
Los geht's!
Lass mich zuletzt noch etwas ganz Allgemeines sagen:
Du bist absolut nicht allein mit diesem Problem, sich vom Partner allein gelassen zu fühlen. Ich kann dir gar nicht sagen, wie oft ich den Satz “Mein Mann tut nichts für die Beziehung” schon von Klientinnen gehört habe.
Aber das muss nicht das Ende der Geschichte sein. Wenn man es etwas anders formuliert, nämlich: “Er tut im Moment nichts mehr für unsere Beziehung”, dann klingt das doch schon viel mehr nach etwas, das auch wieder verändert werden kann.
Denn Veränderungen wird es immer geben in unseren Beziehungen.
Und jede Beziehung bedeutet gewissermaßen auch Arbeit, damit sie gut läuft.
Aber nur Mut! Dass da Arbeit ist, heißt nicht, dass es nicht auch Leichtigkeit, Freude, Romantik und Leidenschaft geben kann. Ja, gleichzeitig. Und wenn du an eurer Beziehung arbeitest (oder sogar ihr beide gemeinsam), dann wird es mit der Zeit immer ein bisschen weniger Arbeit und dafür immer ein bisschen mehr Freude geben.
Der perfekte Einstieg ist der 9-Wochen-Kurs Momentum. In diesem Kurs lernst du, wie du deine Bedürfnisse klar kommunizierst und deine Beziehung durch kleine Veränderungen verbesserst. Viele Paare haben mir zurückgemeldet, wie der Kurs ihre Beziehung bereichert hat. Ein Beispiel ist Sieglinde, die sagt: „Die Erkenntnisse über Kommunikationsmuster und Liebessprachen waren sehr hilfreich. Wir haben gelernt, besser aufeinander einzugehen und sind jetzt wieder richtig glücklich."