Mein Mann hat kein sexuelles Interesse an mir -> 4 Sofort-Tipps die helfen

von  Niklas Löwenstein

Wenn du denkst “Mein Mann hat kein sexuelles Interesse an mir”, fühlst du dich wahrscheinlich ungeliebt. Oder zumindest nicht begehrt. Dein Selbstwertgefühl ist vermutlich gerade sehr angeknackst und vielleicht hast du auch Angst, dass dein Mann dich verlassen könnte. 

Dein Mann steht nicht mehr auf dich? Entdecke mit unserem Test die dahinterliegenden Beziehungs-Bremsen

Du stehst vor einem großen Problem und fühlst dich da bestimmt sehr alleine. Aber heißt das, dass du jetzt gar nichts tun kannst? Nein, natürlich nicht! In diesem Artikel erfährst du mehr darüber, was du jetzt machen kannst, wenn dein Mann kein sexuelles Interesse mehr an dir zeigt.

Ein wichtiger Hinweis

Abgesehen von eventuellen Zukunftsängsten ist eine solche Zurückweisung in der Regel sehr verletzend. Das gilt vor allem dann, wenn sie immer wieder geschieht. Dann wirkt das wie ein Teufelskreis oder eine Abwärtsspirale:

Dein Mann hat kein sexuelles Interesse, was bei dir Selbstzweifel bewirkt und dein Selbstwertgefühl in den Keller sinken lässt. Du fühlst dich down, was deine Attraktivität insgesamt (also auch für deinen Mann) eher sinken lässt. Dadurch hat er weiterhin wenig und vielleicht auch immer weniger Interesse an dir…

Deswegen ist es gut, dass du hier bist und dich mit dem Thema beschäftigst! Und am besten fängst du dafür mit dem ersten Schritt an:

Schritt Nr. 1: Vorüberlegungen

Es kann immer sehr hilfreich sein, eine schwierige Situation nochmal ganz bewusst zu überdenken, bevor du dann mit deinem Partner ins Gespräch gehst.

Nimm dir Zettel und Stift und mach dir ein paar Notizen. Das kann dir helfen, dich zu sortieren. Stell dir folgende Fragen:

  • Seit wann, glaubst du, hat dein Partner kein sexuelles Interesse mehr an dir?
  • Wie lief es diesbezüglich bei euch am Anfang eurer Beziehung? Was war anders?
  • Wie empfindest du eure Beziehung, wenn du den Sex ausklammerst?
  • Glaubst du, dass es einen konkreten Auslöser dafür gab, dass dein Mann sein Interesse an dir verlor?
  • Wie geht es euch beiden wohl damit, dass dein Mann nicht mehr interessiert ist an dir? Was macht die Ablehnung mit dir?
  • Was sind deine Wünsche für eure gemeinsame Zukunft?

Wenn du diese Fragen für dich ausreichend beantwortet hast, können wir zum nächsten Schritt übergehen.

Schritt Nr. 2: Eure Beziehungs-Bremsen verstehen

Wenn in einer Beziehung der Mann das sexuelle Interesse verliert, gibt es fast immer mindestens eins von sieben Kommunikationsproblemen zwischen den Partnern. Wir nennen diese Probleme "Beziehungs-Bremsen", denn solange du sie nicht löst, kannst du so viel Energie in deine Beziehung stecken, wie du willst... Es wird nicht viel nutzen.

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Schritt Nr. 3: Die Hintergründe beleuchten

Wenn du glaubst, dass dein Mann kein sexuelles Interesse an dir hat, dann ist das eine harte Zurückweisung. Das kratzt an deinem Selbstwertgefühl. Und ist eine Verletzung, die sehr schmerzen kann. Vor allem, wenn du deinen Mann liebst. Du fragst dich vielleicht, ob du ihm nicht mehr gefällst und beäugst kritisch deinen Körper und wie er sich im Laufe der Zeit - vielleicht auch nach Schwangerschaft und Stillzeit - verändert hat.

Eure Beziehung ist ansonsten auch wirklich liebevoll und ihr seid im Alltag ein gutes Team, es gibt “nur” keinen Sex mehr zwischen euch? Wenn das Problem bei euch noch nicht so lange besteht, kann es sein, dass dein Mann nur eine Phase der Lustlosigkeit durchlebt. Die kann viele Gründe habe, Stress im Job z.B., ein hormonelles Ungleichgewicht oder Erkrankungen. 

In einem früheren Artikel über Sexuelle Unlust beim Mann habe ich genau über das Thema geschrieben - vielleicht findest du hier schon ein paar hilfreiche Informationen für euch.

Hattet ihr am Anfang eurer Beziehung ein ausgefülltes Liebesleben, seid kaum aus dem Bett gekommen? Und du hast keine Idee für einen konkreten Auslöser für das verlorene Interesse deines Mannes - z.B. die Geburt eines Kindes? Dein Mann hat auch an sich noch sexuelle Bedürfnisse, aber lebt sie nicht mit dir aus (wenn du z.B. weißt, dass er oft Pornos schaut oder sich häufig selbst befriedigt)? Falls ihr Eltern seid, könnte unser kostenloses Online-Seminar 'Elternpaar-Dilemma' euch dabei unterstützen, diese Phase erfolgreich zu überwinden. 

Viele Beziehungsprobleme entwickeln sich schleichend und erstmal unbemerkt in einer Partnerschaft. Und können einander bedingen. 

So kann die Lust auf Sex erheblich schwinden, wenn sich Paare oft streiten oder es beispielsweise einen Vertrauensverlust gab, z.B. durch einen größeren Konflikt. 

Möglicherweise hat dein Mann auch Bedürfnisse, die er dir (noch) nicht offenbart hat - vielleicht, weil er sich nicht traut. Es kann sein, dass er diese Bedürfnisse schon immer heimlich hatte, aber unterdrückt hat. Sexuelle Bedürfnisse können sich aber auch - wie alle anderen auch - mit der Zeit ändern.

Auch wenn es hart klingt, kann es sein, dass dein Mann den Sex mit dir als nicht mehr aufregend genug empfindet, weil ihr euch mittlerweile in allem sehr vertraut seid und wenig geändert habt. Möglicherweise reizt ihn diese Routine nicht mehr genug.

Das sind jetzt nur Beispiele für mögliche Gründe.

Du hast jetzt euer Problem, das, was du dabei fühlst und was du dir wünschst, recht genau für dich durchleuchtet. Über die genaue Ursache kannst du aber im Grunde gerade nur spekulieren. Du kannst deinem Mann schließlich nicht in den Kopf - oder in sein Herz - schauen. 

Letztlich kommst du also nicht drum herum, mit deinem Mann über dein Problem zu sprechen. 

Schritt Nr. 4: ...und Action!

Sex ist in Gesprächen immer ein sehr sensibles, geradezu heikles Thema, auch in langjährigen Beziehungen. Gerade, wenn es um Probleme geht, spielen dabei oft Scham oder Schuldgefühle eine Rolle. 

Auch, wenn du das Gefühl hast, dass ihr euch nach all der Zeit doch eigentlich alles sagen könnt….für deinen Mann kostet es vielleicht doch große Überwindung, sich dir anzuvertrauen. 

Bitte deinen Mann um ein Gespräch und sorg dafür, dass ihr wirklich ungestört dabei sein könnt - das ist kein Gespräch, das man “zwischen Tür und Angel” führen kann. 

Erzähle ihm von deinen Sorgen und Gedanken dazu, aber achte darauf, das ohne Vorwürfe zu tun.

❗Bitte beachte unbedingt: Es geht nicht darum, ob du schuld bist an der Situation. Oder ob dein Mann schuld ist an allem. Die Schuldfrage bringt euch nicht weiter, sie sorgt in der Regel nur dafür, dass mindestens einer im Gespräch die Schotten dicht macht.

Dein Ziel ist es, in dem Gespräch zu erfahren, warum genau dein Mann kein sexuelles Interesse mehr zu haben scheint. Vor allem, wenn du den Grund noch nicht sicher weißt, solltest du dabei sehr sensibel vorgehen. Möglicherweise hat dein Mann Schwierigkeiten - Stress, körperliche oder gesundheitliche Probleme -, von denen er dir noch nichts erzählt hat, aus Angst oder aus Scham…

Versucht, das Gespräch ohne Vorwürfe oder Druck zu führen. Ihr stellt euch vielmehr gemeinsam - als Paar - einem wichtigen Thema in eurer Beziehung. 

Gemeinsam könnt ihr überlegen, welche Möglichkeiten es geben könnte, einen Weg aus der Misere herauszufinden und eure Beziehung zu retten

Ist Routine das Problem? Dann probiert gemeinsam Neues aus - sprecht über eure Ideen und Wünsche, auch wenn sie euch vielleicht ein bisschen verrückt erscheinen. Verbannt den Fernseher aus dem Schlafzimmer, besorgt euch einen Babysitter, hängt einen Spiegel übers Bett, wenn ihr das möchtet, sucht Möglichkeiten.

Wenn dein Mann allgemein unter Lustlosigkeit leidet, schaut euch doch gemeinsam nochmal meinen Artikel über das Thema an, vielleicht hilft euch das, einen Plan zu entwickeln.

Wenn es einen bestimmten Auslöser gab oder den sexuellen Schwierigkeiten weitere Beziehungsprobleme vorausgehen, macht es wahrscheinlich Sinn, wenn ihr euch professionelle Hilfe sucht. Was es dabei für Paare zu beachten gilt, habe ich in diesem Artikel über Eheberatungen und -coachings zusammengefasst. 

Ich weiß, dass es nicht ganz einfach ist, sich in sehr persönlichen oder intimen Fragen an eine fremde Person zu wenden. Vielleicht hilft euch dabei der Gedanke, dass wir uns ja bei den meisten Problemen an Fachpersonal wenden - zum Beispiel gehen wir zum Zahnarzt, wenn der Backenzahn weh tut und rufen den Elektriker, wenn es uns dauernd die Sicherung zuhause raushaut. Nichts anderes ist ein Paar- oder Sexualtherapeut: eine fachlich kompetente Person, die euch bei euren Fragen weiterhelfen kann.

Eine Sache noch zum Schluss: Erinnerst du dich noch an den Teufelskreis am Anfang dieses Kapitels? In dem es darum ging, dass deine Attraktivität (vielleicht insgesamt, vielleicht nur für deinen Mann) sinken kann aufgrund deines verringerten Selbstwertgefühls. Und das wiederum war ja schon die Folge dessen, dass du dich von deinem Mann abgelehnt fühlst…

Ich möchte dir noch eine Anregung geben, die den Teufelskreis an einer Stelle aufbrechen kann. Und zwar an dem Punkt, an dem du merkst, dass du starke Selbstzweifel entwickelt hast und du dich vielleicht weniger wertvoll oder weniger attraktiv fühlst.

An dem Punkt kannst du ansetzen und daran arbeiten, wieder eine gute Beziehung zu dir selbst aufzubauen. Ganz bewusst gut zu dir selbst sein. Dir klarmachen, dass du ein wertvoller, schöner, ganz wunderbarer Mensch bist.

Wenn dir das komisch vorkommt oder du generell vielleicht Probleme damit hast, deinen eigenen Wert anzuerkennen, gibt es auch hier die Möglichkeit, dich z.B. coachen zu lassen. Oder ganz für dich eine Therapie anzugehen, wenn du glaubst, dass das Thema bei dir tiefer sitzt (wenn du dieses Problem schon gut bei dir kennst, weil es immer wieder in Beziehungen auftaucht, z.B.). 

Wenn du dich so um dich selbst kümmerst, dann ist das erstmal sowieso eine tolle Sache, die sich immer für dich lohnen wird. Aber ganz nebenbei macht das auch etwas mit deiner Ausstrahlung. Du gewinnst an Stärke und das kann sehr anziehend wirken. Auf andere und vielleicht eben auch auf deinen Mann.

Niklas Löwenstein


Muss ich mich wirklich trennen, oder gibt es noch Hoffnung? Niklas war kurz davor, seine Ehe gegen die Wand zu fahren... Um seine Kinder vor einer Scheidung zu bewahren und wieder glücklich werden zu können, stürzte er sich auf alles, was seiner Beziehung vielleicht helfen konnte.

Aus dieser Suche wurde erst ein Hobby und dann nach und nach seine Lebensaufgabe. Heute ist seine Ehe glücklicher als je zuvor und er hilft mit seinen Artikeln, Büchern und Programmen hunderttausenden dabei, auch wieder glücklichere Beziehungen zu führen.

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