Sexuelle Unlust beim Mann: 9 Ursachen & was du tun kannst

von  Niklas Löwenstein

Sexuelle Unlust beim Mann, Lustlosigkeit im Bett, geringe Libido…es gibt so einige Begriffe für etwas, das für viele Paare im Laufe ihrer Beziehung erleben. Aber Lustlosigkeit beim Mann? Wenn du als Mann vor diesem Problem stehst, glaubst du vielleicht, dass das nicht normal sein kann...haben Männer nicht immer Bock auf Sex?

Ja, vielleicht gehen deine Gedanken in diese oder eine ähnliche Richtung, wenn du darüber grübelst, wieso du, bzw. dein Partner keine oder nur wenig Lust verspürst. 

Natürlich kann es jederzeit auch mal passieren, dass man in einer Beziehung weniger Lust auf den Partner hat. Manchmal hängt es auch stark davon ab, was gerade sonst so in eurem Leben los ist. Das ist völlig normal. Wenn der Zustand aber länger andauert, kann die fehlende Lust aber auch zum Problem werden.

Welche Gründe oder Ursachen kann die Lustlosigkeit beim Mann denn nun haben? Und was kannst du tun und welche Hausmittel gibt es, um dem entgegenzuwirken? Das erfährst du in diesem Artikel.

Die 9 häufigsten Gründe für sexuelle Unlust beim Mann

Hier kommen nun die 9 häufigsten Gründe dafür, wenn Männer von sexueller Unlust betroffen sind. Und zu jedem Grund erfährst du, was du für Möglichkeiten hast, das Problem anzugehen.

1. Stress

Wenn du sehr unter Druck stehst, z.B. nach Jobwechsel oder Beförderung, kann sich das schnell körperlich bemerkbar machen. Du kennst das sicher, die vielen möglichen Anzeichen dafür, dass du zu viel Stress hast: Müdigkeit, Kopfschmerzen, Sodbrennen...und auch dein Hormonspiegel kann betroffen sein, was sich wiederum auf dein Lustempfinden auswirkt. Außerdem kann dein Blutdruck beeinträchtigt werden, was zu Erektionsproblemen führen kann. Stress kann also einer der Auslöser für sexuelle Unlust beim Mann sein.

Was kannst du tun?

Stress reduzieren ist nicht einfach. Es erfordert meistens eine gute Planung. Setz dich einmal - allein oder gemeinsam mit deiner Partnerin - hin und versuche, das mal schriftlich zu Papier zu bringen. So gewinnst du einen besseren Überblick. 

Fang mit folgenden Fragen an:

  • Was macht dir schlechte Laune, was macht dich müde?
  • Welche Menschen findest du anstrengend, wenn du mit ihnen sprichst oder sie triffst?
  • Was muss alles von dir getan werden, was ist wirklich notwendig?
  • Könnt ihr bzw. du etwas outsourcen? Arbeit delegieren?
  • Was gibt dir Power? Was macht dir Spaß?
  • Welche Menschen inspirieren dich, wenn du mit ihnen zusammen bist?
  • Wo vermeidest du Konflikte oder Auseinandersetzung? Belasten sie dich dauerhaft?

...und vielleicht fallen dir noch mehr Fragen ein, mit denen du deinem persönlichen Stress auf den Grund gehen kannst.

Wenn du mit deiner Partnerin zusammenlebst, könnt ihr deine Ergebnisse dann gemeinsam auswerten. Das hat den Hintergrund, dass ihr gemeinsam überlegen könnt, was änderbar wäre. 

Vielleicht findet ihr so zum ersten Mal heraus, dass dich der Wochenendeinkauf total stresst, deine Partnerin das aber ganz gern tut - super, dann kann sie das vielleicht künftig hauptsächlich übernehmen. Und deine Partnerin hört von dir zum ersten Mal, dass du Rasenmähen entspannend findest - sie findet das dagegen meganervig. Wenn ihr beide vom Rasenmähen gestresst seid, überlegt, ob ihr nicht die beiden Jungs in der Nachbarschaft engagieren könnt. Das sind jetzt nur x-beliebige Beispiele. Überlegt, was ihr ändern könnt, um euch das Leben einfacher zu machen.

Aber natürlich gibt es auch immer vieles, das in mancher Lebensphase eben nicht änderbar ist. Das hängt auch von der Art des Stresses ab (z.B. durch finanziellen Druck, Arbeitslast, Wohnsituation, Trauerfall….).

Dann ist es wichtig, Strategien zu finden, wie man damit anders umgehen kann. Hierbei kann es sehr hilfreich sein, sich einen Experten mit ins Boot zu holen, einen Coach oder Therapeuten. Was es hier für Unterschiede gibt, habe ich in einem früheren Artikel über Beziehungsberatungen zusammengefasst.

Wodurch die Unlust bei Frauen entstehen kann, kannst du in meinem früheren Artikel dazu nachlesen.

2. Konflikte & seelische Belastungen

Eng verwandt mit dem Stress sind die Dinge, die dich psychisch belasten - weil sie letztlich auch Stress für dich bedeuten.

Das können Konflikte sein, die natürlich in jedem Umfeld (familiär, freundschaftlich, in der Beziehung, im Job…) auftreten können und in hohem Maß emotional belastend sein können. Ein unerfüllter Kinderwunsch in eurer Beziehung, eine Trauersituation, Krankheitsbewältigung (dazu gehören auch psychische Erkrankungen wie z.B. Depression oder Burnout), Einsamkeit… das sind nur ein paar Beispiele für Dinge, die dich belasten können. Die dich sehr stark beschäftigen und dich insgesamt so in Beschlag nehmen können, dass da einfach kein Raum mehr ist für sexuelle Lust. Du brauchst so viel Energie für die Bewältigung der Belastungen - und die fehlt dir dann im Bett mit deiner Partnerin.

Was kannst du tun?

Konflikte zu klären, die vielleicht schon länger andauern...das ist oft nicht einfach. Ja, manchmal hilft es, die Dinge anzupacken und alle Beteiligten zu einem Gespräch zusammenzutrommeln. Wenn das schon vorneherein nicht möglich scheint, hilft es vielleicht, eine unparteiische Person mit ins Boot zu holen, einen Mediator.

Auf jeden Fall wäre es ratsam, wenn du dir professionelle Hilfe suchst, um deine diesbezüglichen Probleme zu durchleuchten und anzugehen.

Schau gerne mal in diesen früheren Artikel zum Thema Eheberatung. Hier geht es zwar im Wesentlichen um Paarberatungen, aber es stecken auch einige Informationen zur Einzeltherapie drin.

Ein andere, erste Möglichkeit wäre für dich der Gang zum Arzt deines Vertrauens. Er kann dir normalerweise auch gute Therapeuten in deiner Nähe empfehlen.

Außerdem solltest du mit deiner Partnerin ein offenes Gespräch führen, in der du ihr klar sagst, was du derzeit für Schwierigkeiten hast, was dich besonders belastet. Gibt ihr die Möglichkeit, dich bei der Bewältigung zu unterstützen.

3. Probleme in der Partnerschaft

Sexuelle Lust kommt dann auf, wenn ein Partner auf den anderen anziehend wirkt. Streitet ihr euch aber oft und seid euch gerade generell nicht besonders nah, kann das natürlich dazu führen, dass dein Mann kein sexuelles Interesse mehr an dir zeigt. Vielleicht gibt es zwischen euch auch Probleme, die schon länger ungelöst sind und dein Mann hat das Gefühl, dass ihr in einer unglücklichen Beziehung lebt. Zum Beispiel eine Sache aus der Vergangenheit, die ihr noch nicht aufgearbeitet habt. Oder Kommunikationsprobleme, wie die emotionale Erpressung, die stattfinden, aber euch gar nicht auffallen. In seltenen Fällen kann die Lustlosigkeit auch ein typisches Verhalten nach Fremdgehen sein, weil der Partner ein schlechtes Gewissen hat.

Was kannst du tun?

Wenn du keine Lust mehr auf Sex mit deiner Partnerin hast, dann ist das für euch beide belastend. Ebenso wie die Probleme in eurer Beziehung, die die Ursache für die Lustlosigkeit sein können.

Ich habe einiges zu Beziehungsproblemen und möglichen Lösungen geschrieben, was dir vielleicht helfen kann, mehr Klarheit zu bekommen.

Du glaubst, dass es eine bestimmte Ursache dafür gibt, dass du deiner Partnerin nicht mehr nahe sein willst? Dann versuch, diesen Grund so genau wie möglich für dich zu benennen. Nimm dir dafür ruhig wieder Stift und Papier zur Hand!

  • Seit wann, glaubst du, besteht das Beziehungsproblem?
  • Wurde es durch etwas Bestimmtes verursacht oder hat es sich “eingeschlichen”?
  • Welche Ideen hast du, diesem Problem gemeinsam mit deinem Partner zu begegnen?

Es geht hier darum, lösungsorientiert auf die “Fehlersuche” zu gehen. Du möchtest ja die Situation ändern!  Vielleicht hilft dir auch mein interaktiver Test weiter, mit dem du herausfinden kannst, was eure Beziehungsbremsen sind.

Dann wird es Zeit für ein ehrliches Gespräch mit deiner Partnerin. 

❗ Ganz wichtig: Es geht nicht darum, einen Schuldigen zu suchen! Versucht beide, die Perspektive des jeweils anderen einzunehmen und Verständnis zu haben. Ihr seid ein Team und geht gemeinsam dieses Problem an.

4. Mangelndes Selbstwertgefühl

Das ist eigentlich eine ganz logische Sache: Fühlst du dich nicht wohl in deiner Haut, wirst du Probleme haben, mit jemandem intim zu werden. Hier ist die Frage, wie groß dein Problem mit dir bzw. deinem Körper ist. Das Problem kann also beides betreffen, deinen Körper oder deine Seele - wenn du dich z.B. im Job nicht kompetent fühlst oder Erfahrungen mit Menschen gemacht hast, die dich “kleingehalten” haben. Um dem weiter auf den Grund zu gehen, stell dir bitte folgende Fragen:

  • Besteht das Problem schon länger oder hat es sich erst in letzter Zeit entwickelt?
  • Hatte es einen Auslöser? Körperlich könnte das z.B. eine Gewichtszu- oder abnahme, Verletzungen, etc. sein. Andernfalls könnte ein Jobwechsel ein solcher Auslöser sein oder z.B. toxische Beziehungen in deinem Leben.
  • Was wäre dein Wunsch, wie wärest du gern bzw. wie würdest du gerne aussehen?
  • Was glaubst du, wie steht deine Partnerin zu dir bzw. deinem Körper?

Die letzte Frage ist etwas tricky, denn wir neigen alle dazu, zu denken, dass der Partner oder die Partnerin die Makel, die einen selbst so stören, als genauso störend empfinden. Oft ist das aber gar nicht der Fall. Deshalb: Beobachte bei der Beantwortung der letzten Frage mal ganz genau, ob du gerade WIRKLICH versuchst, die Perspektive deiner Partnerin einzunehmen, oder ob du ihr vielleicht gerade “Worte in den Mund legst”. 

Was kannst du tun?

Es bringt nichts, Probleme mit dem Selbstwertgefühl einfach herunterzuspielen. Wenn dein Selbstwertgefühl angeknackst ist, hat das erhebliche Auswirkungen auf deine Lebensqualität und wird dich in vielerlei Hinsicht beeinflussen.

Sexuelle Unlust beim Mann (oder natürlich auch bei der Frau) ist da nur eine mögliche Folge.

Es ist wichtig, dass du das Problem angehst. Am besten suchst du dir dafür professionelle Hilfe. Denn oft stecken hinter dieser Art Probleme tiefe Verletzungen aus der Vergangenheit, die man nicht gut alleine aufarbeiten kann. Auch hier nochmal der Hinweis: Ich habe vor einiger Zeit einen Artikel zum Thema Eheberatung geschrieben. Dabei geht es zwar hauptsächlich um Paarberatungen, aber du findest auch einige Informationen zu Einzeltherapien.

Der Arzt deines Vertrauens kann auch ein guter erster Ansprechpartner für dich sein. Er kann dir normalerweise auch gute Therapeuten in deiner Nähe empfehlen.

Noch ein wichtiger Tipp zum Schluss: Sprich mit deiner Partnerin offen und ehrlich darüber. Hol sie dir mit ins Boot! Wenn sie bisher ahnungslos war, wird sie vermutlich sehr dankbar dafür sein. Möglicherweise erleichtert es sie auch, wenn sie erfährt, dass sie nicht der Grund für deine sexuelle Unlust ist (denn es ist möglich, dass sie genau das glaubt).

5. Körperliche Ursachen

Während Frauen ihre Menopause meistens recht plötzlich und sehr deutlich spüren, kommen bei Männern eher schleichend Prozesse in Gang. So ab Mitte 40 nimmt langsam der Testosteronspiegel ab - die sogenannte Andropause beginnt. 

Testosteron ist zum Beispiel verantwortlich für die Bildung von Muskeln, für die Knochendichte und Spermaproduktion. Und eben auch für deine sexuelle Lust. Das heißt, dass diese also abnimmt, wenn die - allgemein noch ziemlich unbekannte - Andropause beginnt.

Aber auch wenn du deutlich jünger bist und das noch gar nicht dein Thema ist - Hormonschwankungen können auch beim Mann immer mal wieder vorkommen und sich unmittelbar auf deine Libido auswirken.

Abgesehen von den Hormonen kann eine weitere körperliche Ursache von Lustlosigkeit beim Mann ein allgemeiner Leistungsverlust sein. Vielleicht liegt bei dir ein Nährstoffmangel vor, der dazu führt, dass du dich müde und erschöpft fühlst. Oder du leidest unter den körperlichen Folgen von andauerndem Stress, über den wir ja an erster Stelle des Artikels gesprochen haben - eben weil Stress ein sehr, sehr häufiges Problem ist.

Was kannst du tun?

Nochmal: Schwankungen im Hormonhaushalt sind völlig normal und können immer wieder auftreten. Und sexuelle Unlust beim Mann sind dann eben eine normale, mögliche Folge.

Wenn du aber das Gefühl hast, dass dich das Thema zunehmend belastet und ihr vielleicht schon seit Jahren nicht mehr miteinander schlaft, sprich mit deinem Arzt mal darüber. Er kann dich ganz allgemein durchchecken, deinen Hormonhaushalt überprüfen und dich dann über mögliche Lösungen aufklären. Auch über deinen Stress kannst du mit deinem Arzt reden. Gemeinsam könnt ihr überlegen, ob es medizinische Möglichkeiten gibt, dich in der nächsten Zeit zu unterstützen (z.B. bei Schlaflosigkeit oder Unruhezuständen).

Und auch, wenn du eigentlich Lust empfindest, aber ständig Probleme mit deiner Erektion hast, ist dein Arzt für dich der richtige Ansprechpartner. Abgesehen vom vielzitierten Stress, nach dem er dich dann sicher auch fragen wird, kann z.B. auch ein Bandscheibenvorfall, Nährstoffmangel oder bestimmte Medikamente der Grund für dein Problem sein.

6. Alkohol und Medikamente

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der zu sexueller Unlust beim Mann führen kann, ist der Konsum von Alkohol und bestimmten Medikamenten. Einige Substanzen können die Libido beeinträchtigen und die sexuelle Funktion stören. Sie können außerdem die Empfindungen reduzieren, die Orgasmusfähigkeit verringern oder sogar zu Erektionsproblemen führen. Dies kann zu einer Abnahme der Libido führen und sowohl für kurzfristige als auch langfristike Effekte sorgen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Alkohol und Medikamente nicht nur die direkten körperlichen Aspekte der Sexualität beeinträchtigen können, sondern auch die psychologischen und emotionalen, was sich wiederum negativ auf die sexuelle Erfahrung auswirken kann.

Falls du oder dein Partner Medikamente einnehmen, die die Libido beeinflussen könnten, sollte natürlich zuerst mit dem entsprechenden Arzt darüber gesprochen werden.

7. Unbefriedigte sexuelle Wünsche oder Bedürfnisse

Ein weiterer Grund für sexuelle Unlust könnte sein, dass bei dir oder bei euch beiden sexuelle Wünsche oder Bedürfnisse bestehen, die in eurer Beziehung nicht erfüllt werden. Wenn einer der Partner mit dem Sex nicht zufrieden ist, ist es absolut logisch, dass er oder sie nicht noch mehr davon möchte. Insbesondere in langen Partnerschaften kann es dazu kommen, dass Sex nur noch routinemäßig durchgeführt wird und die Abwechslung fehlt. Das höre ich auch von meinen Klienten in den Coachings immer wieder. Sex kommt ihnen dann eher wie eine Verpflichtung vor und nicht wie etwas, worauf sie große Lust verspüren würden.

Was kannst du tun?

Wie so oft lautet auch hier mein Rat: Offene Kommunikation. Sprecht darüber, was ihr euch im Bett wünscht. Das kann im ersten Moment angsteinflößend sein und erfordert definitiv ein bisschen Übung. Aber glaub mir, mit der Zeit wird es leichter. Und je mehr ihr über die Bedürfnisse eures Gegenübers wisst, desto mehr Spaß wird euch der Sex auch wieder bereiten!

8. Leistungsdruck

Druck kann ein echter Stimmungskiller sein, besonders wenn es um Sex geht. Oft entsteht dieser Druck aus verschiedenen Quellen, sei es von uns selbst oder von unserem Partner bzw. unserer Partnerin. Manchmal setzen wir uns unterbewusst unter Druck, indem wir hohe Erwartungen an unsere sexuelle Leistungsfähigkeit oder Attraktivität setzen. Wir könnten uns Sorgen machen, dass wir nicht gut genug sind oder dass wir die andere Person nicht befriedigen können.

Dieser Druck kann dazu führen, dass wir uns verkrampfen und uns nicht mehr entspannen können, was wiederum die sexuelle Erregung und Lust beeinträchtigen kann.

Was kannst du tun?

Es ist wichtig zu verstehen, dass Sex kein Leistungssport ist und dass es völlig normal ist, mal nicht in Topform zu sein. Stattdessen sollten wir versuchen, den Druck loszulassen und uns auf das Erlebnis an sich zu konzentrieren. Eine entspannte und liebevolle Atmosphäre kann Wunder wirken und dazu beitragen, dass wir uns wieder mit unserem Körper und unseren Bedürfnissen verbinden können.

Als Beziehungscoach ermutige ich meine Klienten und Klientinnen dazu, offen über ihre Ängste und Sorgen zu sprechen und gemeinsam Wege zu finden, um den Druck zu reduzieren. Indem wir den Fokus weg von Leistung und Erwartungen hin zu Genuss und Intimität lenken, können wir wieder Freude am Sex und an unserer Partnerschaft finden.

9. Pornographie

Pornos sind grundsätzlich nicht unbedingt was schlechtes, aber zu viel davon kann dir echt den Spaß am echten Sex verderben. Stell dir vor, du guckst ständig diese übertriebenen, super unrealistischen Szenen – da wird der normale Sex mit deinem Partner oder deiner Partnerin schnell langweilig. Du könntest sogar Probleme haben, dieselbe Erregung zu spüren, wenn es zur Sache geht.

Was kannst du tun?

Denk dran, Pornos sind wie Hollywood für Erwachsene – es sieht toll aus, aber das ist nicht die Realität. Es ist wichtig, einen gesunden Umgang damit zu finden und sich bewusst zu machen, dass es Fantasie ist, nicht das echte Leben. Wenn du darüber mit deinem Partner oder deiner Partnerin sprichst, kann das echt helfen, eine tolle und erfüllende Beziehung aufrechtzuerhalten. 



So bleibt die Liebe prickelnd

Entsteht die sexuelle Unlust beim Mann vielleicht auch manchmal nur aus Langeweile in der Partnerschaft? 

Sprechen wir an der Stelle mal generell von Sex, gerade in langen Beziehungen. Der Mensch ist in vielen Dingen ein Gewohnheitstier. In manchen Bereichen ist das auch nicht schlimm - im Gegenteil. Beständigkeit kann auch entspannend wirken. Aber wenn man sich im Bett zu lange auf dem ausruht, was man meint zu beherrschen, kann es einem irgendwann um die Ohren fliegen. Dann wird der Sex erst als Routine empfunden, dann als langweilig. Die Lust aufeinander schwindet. Dazu kommt, dass sich unsere Körper ja auch verändern. Und auch das, was man als anregend empfindet, kann sich ändern. Das kann so weit führen, dass Paare Jahre lang nicht mehr miteinander schlafen.

Wenn das Verlangen nach der Partnerin weniger wird oder aufhört, wachsen oft gleichzeitig Schuldgefühle. Nicht selten kommt es zu Streit oder Missverständnissen, wenn sich die Frau abgelehnt fühlt, weil der Mann keine Lust hat. Schuldgefühle helfen aber - wie so oft - ebenso wenig weiter wie Vorwürfe. Vielmehr ist es wieder Zeit, zusammenzurücken, um gemeinsam an Änderungen in eurem Liebesleben zu arbeiten.

Was könnt ihr tun?

Zunächst einmal ist es wichtig, mitzuteilen, dass du derzeit mit eurem Sexleben nicht zufrieden bist. Wie erlebst du es? Und was sind deine Wünsche?

Teilt euch einander mit, hört einander zu und versucht, euren Partner in seiner jetzigen Situation gut zu verstehen. Vielleicht geht es euch beiden gleich, vielleicht macht einer von euch eine Übergangsphase durch. In beiden Fällen ist es jedoch möglich, diese Situation als Chance zu begreifen.

Das, was früher funktioniert hat, hat heute seinen Reiz verloren. Ihr habt euch verändert, aber euer Liebesleben hat noch kein “Update” bekommen. Ihr müsst daraus kein Problem machen, sondern könnt stattdessen mit Neugier und Offenheit gemeinsam erforschen, wohin die Reise jetzt für euch geht. 

Hast du vielleicht Fantasien, von denen du deiner Partnerin erzählen könntest? Gibt es etwas, was du schon immer mal ausprobieren wolltest? 

Vielleicht werdet ihr später zurückschauen und sagen: “Etwas Besseres als unsere Krise hätte uns nicht passieren können, was hätten wir sonst alles verpasst!” 

Und vielleicht hilft euch diese gemeinsame Reise auch dabei, euch nochmal neu und tiefer kennenzulernen.

Was sonst noch helfen kann gegen sexuelle Unlust beim Mann

Abgesehen von der berühmten blauen Pille gibt es auch homöopathische Mittel, die gegen die sexuelle Unlust beim Mann (und bei der Frau) oder gegen Erektionsprobleme helfen sollen. Wenn dich das interessiert und du es gerne ausprobieren möchtest, sprich einfach mal deinen Arzt darauf an. Er kann dich dahingehend beraten.

Ansonsten kann auch eine Änderung des Lebensstils bei Erektionsschwäche helfen: also moderater Sport (bitte wirklich moderat - zu exzessives Training kann nämlich auch das Gegenteil bewirken), genug Schlaf, gesundes Essen. 

Und vor allem: Alkohol absolut in Maßen und ganz wichtig: nicht rauchen. Rauchen verengt die Gefäße, bzw. macht sie auf Dauer immer mehr dicht. Das ist insgesamt ganz schön ungesund und sorgt einfach dazu, dass dein Blut nicht mehr ungehindert fließen kann. Eine verminderte oder ausbleibende Erektion ist da nur eine von vielen möglichen Folgen.

Selbsttest

🛑 Hier noch ein ganz wichtiger Hinweis:  Wenn der Mann in einer Beziehung das sexuelle Interesse verliert, gibt es (abgesehen von den Punkten aus diesem Artikel) fast immer mindestens eins von sieben Kommunikationsproblemen zwischen den Partnern. Wir nennen diese Probleme "Beziehungsbremsen", denn solange du sie nicht löst, kannst du so viel Energie in deine Beziehung stecken, wie du willst...es wird nicht viel nutzen.

Mach den kostenlosen Selbsttest, um herauszufinden, ob und welche Beziehungsbremse deine Beziehung belastet: 👉 zum kostenlosen Selbsttest

Fazit

Sexuelle Unlust beim Mann kommt häufiger vor, als man denkt. Das liegt daran, dass unsere Gesellschaft das Bild des leistungsstarken und sexuell sehr aktiven Mannes etabliert hat. Und dass es immer noch ein Tabu ist, offen über seine Schwächen zu sprechen. 

Damit haben wir ja jetzt schonmal aufgeräumt. Jetzt liegt es aber an dir: Du musst erstmal herausfinden, ob deine fehlende Lust eine körperliche oder eine seelische Ursache hat.

Der Arzt deines Vertrauens kann dir in den meisten Fragen, die sich daraufhin stellen, bestimmt bis zu einem gewissen Grad weiterhelfen - und sei es mit der Überweisung zu Kollegen oder mit Empfehlungen.

In jedem Fall solltest du mit deiner Partnerin über deine Sorgen und Schwierigkeiten sprechen und sie mit ins Boot holen. 

Das Thema Sex ist oft sehr emotional und sensibel, auch in Langzeitbeziehungen. 

Indem ihr euch auf Ursachensuche begebt, könnt ihr sogar ein wenig für Entspannung zwischen euch sorgen. Denn allein die Tatsache, dass es so viele externe Faktoren gibt, die der Grund sein können, dass ein Mann nur wenig oder kein Verlangen nach Sex verspürt, kann entlastend sein für seine Partnerin. Aber nur, wenn ihr offen miteinander im Gespräch seid, könnt ihr einander unterstützen. Und somit eure Beziehung langfristig wieder schöner und sexier gestalten.

Niklas Löwenstein


Muss ich mich wirklich trennen, oder gibt es noch Hoffnung? Niklas war kurz davor, seine Ehe gegen die Wand zu fahren... Um seine Kinder vor einer Scheidung zu bewahren und wieder glücklich werden zu können, stürzte er sich auf alles, was seiner Beziehung vielleicht helfen konnte.

Aus dieser Suche wurde erst ein Hobby und dann nach und nach seine Lebensaufgabe. Heute ist seine Ehe glücklicher als je zuvor und er hilft mit seinen Artikeln, Büchern und Programmen hunderttausenden dabei, auch wieder glücklichere Beziehungen zu führen.

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