Streit in Partnerschaften ist vollkommen normal. Doch wenn ihr in 80 Prozent der gemeinsamen Zeit nur noch Streit in der Beziehung habt und ihr dabei seit, in eine toxische Beziehung zu schlittern, solltet ihr schleunigst reagieren. Denn ständig Streit der Beziehung zu haben, ist ein klares Anzeichen für eine Beziehungskrise. Was kann man also tun, wenn fast jede Kleinigkeit in einen Streit ausartet?
Wirkt sich der ständige Streit auch auf eure Kinder aus?
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In diesem Artikel erfährst du mehr über die wirklichen Ursachen für Konflikte in Partnerschaften und was du tun kannst, wenn bei euch gefühlt nur noch Streit in der Beziehung ist.
Ursachen für Streit in der Beziehung
Es gibt viele Gründe dafür, dass ihr euch immer wieder streitet. Bei meinen Klientinnen und Klienten ist das Streit-Thema, über das sie sich in die Haare kriegen, aber oftmals gar nicht die eigentliche Ursache für den ständigen Streit.
Häufig unterschätze Gründe dafür, dass es nur noch Streit in der Beziehung gibt sind:
Stress in anderen Bereichen
Oft hat Streit mit dem Partner mehr mit Dingen zu tun, die außerhalb der Beziehung liegen. Wenn einer von euch Angst hat, den Job zu verlieren, oder er oder sie grade unter Leistungsdruck steht, dann entlädt sich das häufig beim Partner.
Das ist ungerecht. Aber während wir im Alltag meist gut eine Rolle spielen können, hören viele von uns zu Hause damit auf. Weil wir uns dort am sichersten fühlen. Oft ist uns dabei gar nicht bewusst, dass wir dadurch, denjenigen, den wir am meisten lieben, schlechter behandeln als Menschen, die wir kaum kennen.
Müdigkeit
Kennst du noch diese Snickers Werbung? "Du bist nicht du, wenn du hungrig bist"? Nun, ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das noch viel mehr gilt, wenn man müde ist.
Kurz gesagt: Wenn du müde bist, hast du eine kürzere Zündschnur. Auch entspannte Zeitgenossen werden mit zu wenig Schlaf schnell gereizt. Aber wenn einer von euch sowieso schon temperamentvoll ist, dann kann Schlafmangel das leider extrem verstärken.
Also falls ihr grade ein Baby bekommen habt, dann solltet ihr euch nicht wundern, wenn ihr euch durch den Schlafmangel deutlich häufiger streitet.
Überlastung
Falls du den Begriff "Mental Load" noch nicht gehört hast, dann klick mal drauf und lies meinen Artikel zum Thema. Auch wenn sich die Rollenbilder in unserer Gesellschaft immer mehr angleichen, ist nach wie vor in den meisten Haushalten die Frau diejenige, die sich hauptsächlich um Kinder und Haushalt kümmert.
Wenn dann bei ihr auch noch ein Job dazukommt, dann kann die Mehrfachbelastung und das Gefühl, dass die Aufgaben bei euch unfair verteilt sind, zu einer starken Frustration führen. Und dieser Frust entlädt sich dann meistens im Austausch mit dem Partner, führt also zum ständigen Streit in der Partnerschaft und zu Beziehungsproblemen.
Unordnung
Dreckige Socken liegen verstreut in der Wohnung, die Wäsche ist noch nicht aufgehängt und der Boden wurde auch schon lange nicht mehr gewischt. Laut einer ElitePartner-Umfrage sorgt das Thema Unordnung für den meisten Zündstoff in Beziehungen. Ganze 43 Prozent der Befragten nennen Unordnung als Streitgrund Nummer eins. Denn beide Partner haben oft ein unterschiedliches Verständnis von Ordnung.
Zu wenig Liebe in der Beziehung
Beziehungen entwickeln sich im Laufe der Zeit. Und während bei euch in der Anfangszeit sicher alles noch toll war, kann sich das im Laufe der Zeit ändern. Wenn in langen Partnerschaften irgendwann der Alltag die Langeweile mit sich bringt, zum Beispiel. Oder wenn aus Mann und Frau auf einmal Mama und Papa werden und sich das Leben und die Partnerschaft völlig verändert (wenn das bei euch der Fall war, schau dir unbedingt mein Webinar After Kids Dilemma an).
Häufig hören wir dann irgendwann auf, dem anderen unsere Liebe regelmäßig zu zeigen. Und wenn du deinem Partner nicht sagst, dass du ihn oder sie liebst und es auch nicht zeigst, dann wird der andere irgendwann annehmen, dass die Liebe irgendwie nicht mehr da ist. Das gilt natürlich auch, wenn dein Partner es dir nicht mehr zeigt. Das fällt euch oft nicht einmal bewusst auf. Aber es sorgt dafür, dass man enttäuscht von dem Partner und der Beziehung ist. Und das führt wiederum dazu, dass man schneller vom Partner genervt ist und kleine Konflikte viel schneller zu großen Streits eskalieren.
Interaktive Selbstanalyse
Der immer wiederkehrende Streit in der Beziehung hat mit Sicherheit eine Vorgeschichte. Nach meiner Erfahrung machen die Partner in jeder Beziehung, die Probleme bekommt, einen von 7 Fehlern in ihrer Kommunikation.
Wir nennen diese Fehler „Beziehung-Bremsen“, denn egal, was du sonst machst... Solange du diese Bremsen nicht löst, kannst du so viel Energie in deine Beziehung stecken, wie du willst. Es wird sich nicht viel an euren Konflikten ändern. So als ob du in deinem Auto Gas gibst und gleichzeitig voll auf der Bremse stehst...
Aber das gute ist, dass wir in weniger als 60 Sekunden identifizieren können, welche eure größte Beziehungs-Bremse ist. Alles was du tun musst, ist ein paar einfache Fragen in unserer interaktiven Situationsanalyse zu beantworten und wir zeigen dir, was eure größte Beziehungs-Bremse ist und wie du sie beheben kannst.
Wie vermeide ich ständigen Streit in der Beziehung?
Natürlich ist kein Paar wie das andere. Und deshalb gibt es auch neben den genannten viele weitere Gründe, durch die ständiger Streit entstehen kann. Aber es gibt 2 Dinge, mit denen du dafür sorgen kannst, dass die ständigen Streitereien aufhören und bei euch wieder Harmonie einkehrt.
1. Krieg deine emotionalen Reaktionen in den Griff
Das alte Sprichwort ist leider absolut wahr: Zu einem Streit gehören immer zwei.
Egal, ob dein Partner es ist, der oder die einen Streit beginnt, oder ob deine Wut in deinen Augen völlig berechtigt ist. Wenn ihr immer wieder über die gleichen Themen streitet, dann haben deine Reaktionen in diesen Situationen bisher noch nicht dazu geführt, dass es besser geworden ist.
Der Beziehungsforscher John Gottman hat da mit seiner 5:1 Formel sogar wissenschaftlich einen Beleg zu gefunden. Diese Ratio bedeutet, dass glückliche Paare sich daran erkennen lassen, dass auch in einer Auseinandersetzung 5 positiv erlebte Momente einem negativen gegenüber stehen.
Wenn dir das grade ziemlich unmöglich erscheint, dann liegt es vermutlich daran, dass in einem Konflikt bei euch deine automatischen emotionalen Reaktionen die Kontrolle übernehmen und es dir ziemlich schwerfällt, dagegen etwas zu tun. Solange dir das allerdings nicht gelingt, wird es sehr schwer, den ständigen Streit abzustellen, weil ihr euch immer wieder in den gleichen Eskalations-Spiralen verliert.
Aber es ist absolut möglich, zu lernen, wie du deine Reaktionen veränderst und so dafür sorgst, dass bei euch eine Meinungsverschiedenheit nicht länger eskaliert. Und wenn ihr euch so weniger streitet und es harmonischer wird, ist es auch einfach, die Beziehung wieder schöner zu gestalten, sodass es seltener zu Konflikten kommt.
Wenn du an deinen Reaktionen arbeiten willst, dann kannst du das entweder im Rahmen einer Therapie machen, oder du buchst dir meinen Online Kurs Momentum und fängst heute noch damit an.
2. Sorg für eine schönere Beziehung
Kannst du dich noch an eure Auseinandersetzungen erinnern, als ihr noch richtig verliebt wart? Wenn du dich jetzt fragst „welche Auseinandersetzungen?“ dann hast du damit den Nagel auf den Kopf getroffen.
Es ist nicht so, dass Paare, die sich sehr lieben, keine Konflikte entstehen. Es ist nur so, dass in so einem Fall beide Partner bereit sind, die Situation aus den Augen des anderen zu sehen und ihm oder ihr erstmal keine bösen Absichten unterstellen. Außerdem ist man viel eher bereit, einen Schritt auf den anderen zuzugehen, wenn man sich sehr wohl in der Beziehung fühlt.
Bevor das wirklich funktionieren kann, ist es allerdings wichtig, dass du dich mit Schritt 1. auseinandersetzt und dafür sorgst, dass ihr weniger streitet. Denn du musst wirklich sehr viel Schönes für deine Beziehung tun, damit du den Schaden, den jeder Streit zwischen euch anrichtet, einigermaßen beheben kannst.
Aber wenn du das gemacht hast, gibt es extrem viele Dinge, die du tun kannst, um eine schönere Beziehung zu führen. Ich rate dir dazu auf jeden Fall, dich am besten gleich für meine Mini Dates anzumelden. Das ist eine kostenlose E-Mail Serie, in der du jede Woche Anregungen für interessantere Gespräche mit dem Partner, Date Night Ideen und Beziehungstipps bekommst.
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Wenn du dich an diese beiden Schritte hältst, also zuerst deine emotionalen Reaktionen besser kontrollieren lernst und so Streitsituationen besser entschärfen kannst und dann dafür sorgst, dass die Liebe zwischen euch wieder wächst, werden die ständigen Streits der Vergangenheit angehören und ihr werdet wieder eine harmonischere und liebevollere Beziehung führen.
Bonus: Das Hilfsmittel gegen Streit in der Beziehung
Streit entsteht in einer Beziehung nicht dadurch, dass ihr einfach anderer Meinung seid. Vor allem nicht, wenn ihr euch über die gleichen Themen immer und immer wieder streitet.
Das bedeutet eher, dass ihr in eurer Beziehung immer wieder die gleichen Verhaltensmuster abspielt mit einem vorhersagbar schlechten Resultat.
Das Gute ist aber, dass du nicht darauf warten musst, dass sich dein Partner ändert. Du kannst selbst dafür sorgen, diese Verhaltensmuster zu verändern (auch wenn du grade der Überzeugung bist, dass dein Partner an den Streitereien „Schuld“ ist).
Ein Streit braucht immer zwei Personen und wenn du deine Reaktionen änderst, kannst du dafür sorgen, dass ein Streit schon zu Ende ist, bevor er beginnt und dann - ohne die ganzen hochkochenden Emotionen - dafür sorgen, dass ihr das eigentliche Problem sinnvoll angeht.
Du möchtest erfahren, wie das funktioniert? In unserem Online-Kurs Momentum erfährst du es. Und glaube mir, es ist nie zu spät, selbst wenn du das gerade denkst.
Ein perfektes Beispiel dafür ist Susanne. Dank Momentum konnte sie nach 30 Jahren Partnerschaft neue Wege finden, um auftretende Probleme endgültig aus der Welt zu schaffen. „Wir sind uns näher, können besser miteinander kommunizieren, Konflikte lösen und die Bedürfnisse des anderen verstehen“, erzählt sie mir. Obwohl sie anfangs unsicher war, ob die Beziehungsstrukturen bereits zu stark verfestigt waren, hat Momentum sie vom Gegenteil überzeugt. Wenn auch du dir weniger Streit und mehr Harmonie in deiner Beziehung wünschst, dann kannst du es, wie Susanne, gerne einmal ausprobieren.