Dein Partner kommt nach Hause – und mit ihm kehrt die Anspannung zurück. Seine schlechte Laune trifft dich wie ein Blitz, und du fragst dich: "Was auch immer ich sage, es scheint falsch zu sein". Vielleicht kennst du dieses Gefühl der Hilflosigkeit nur zu gut.
Die gute Nachricht: Du musst das nicht aushalten. Als Beziehungscoach sehe ich viele Paare, die genau das durchmachen, was du gerade erlebst. Und ich weiß: Es gibt einen Weg aus dieser Situation – ohne dass du daran zerbrichst.
In diesem Artikel zeige ich dir die häufigsten Gründe für seine schlechte Laune und praxiserprobte Strategien, die wirklich helfen. Plus: Eine Sofort-Strategie, die du noch heute anwenden kannst.
💡 Schnelleinstieg: Partner lässt schlechte Laune an mir aus
Wenn dein Partner seine schlechte Laune an dir auslässt, liegt das oft daran, dass er sich bei dir sicher genug fühlt seine wahren Gefühle zu zeigen, gleichzeitig aber durch Stress im Alltag überlastet ist und nie gelernt hat, anders mit seinen Emotionen umzugehen. [Mehr zu den Gründen und Auswirkungen auf dich und eure Familie →]
Mit der schlechten Laune deines Partners kannst du aktiv umgehen: Setze respektvoll Grenzen, wähle ruhige Momente für Gespräche und unterstütze beim Stressabbau – dabei immer die Kinder im Blick behalten und bei Bedarf professionelle Hilfe suchen. [Hier erfährst du, wie du diese Strategien Schritt für Schritt umsetzen kannst. →]
Langfristige Lösungen für mehr Harmonie
Langfristige Veränderung in eurer Beziehung ist möglich – durch bewusste gemeinsame Zeit, gezielte Selbstfürsorge und professionelle Unterstützung. Der erste Schritt zur Veränderung ist, dass du aktiv nach Lösungen suchst. [Erfahre hier mehr über diese langfristigen Lösungen. →]
Warum dein Partner seine schlechte Laune an dir auslässt – die Gründe
Bevor wir auf konkrete Lösungen eingehen, ist es wichtig, die Gründe hinter seinem Verhalten zu verstehen. Denn oft liegt die Ursache gar nicht bei dir – auch wenn es sich so anfühlen mag.
1. Er sieht in dir seinen sicheren Hafen
Das ist wie bei einem Kind, das in der Schule tapfer ist und erst zu Hause bei Mama zu weinen beginnt. Wenn dein Partner gestresst oder überfordert ist, zeigt er diese Gefühle oft bei der Person, die ihm am nächsten steht – dir. Das liegt daran, dass er sich bei dir sicher fühlt. Paradoxerweise bist du genau deshalb sein Ventil.
Natürlich bedeutet das nicht, dass sein Verhalten in Ordnung ist, aber es zeigt, dass er auf einer gewissen Ebene Vertrauen zu dir hat.
2. Stress und Überforderung dominieren seinen Alltag
Stell dir einen Dampfkochtopf vor, in dem sich immer mehr Druck aufbaut. Bei vielen Männern sieht dieser "Dampf" heute so aus:
Oft wird dieser Stress nicht verbalisiert, sondern in Form von Gereiztheit oder schlechter Laune ausgedrückt. Statt dir mitzuteilen, was ihn belastet, entlädt sich die Spannung in schroffen Worten oder genervtem Verhalten.
3. Er kann seine Gefühle nicht richtig ausdrücken
Viele Männer wurden mit Sätzen groß wie "Ein Junge weint nicht" oder "Reiß dich zusammen". Das Resultat? Sie haben nie gelernt, über belastende Gefühle zu sprechen.
Anstatt zu sagen "Ich fühle mich überfordert und brauche eine Pause", äußert sich das in:
4. Eine "Beziehungs-Bremse" blockiert eure Kommunikation
Neben all diesen persönlichen Gründen gibt es noch einen weiteren wichtigen Faktor: In fast jeder Beziehung, in der schlechte Laune zum Problem wird, steckt auch eine gestörte Kommunikation dahinter.
In meiner Arbeit als Beziehungscoach sehe ich immer wieder: Es gibt genau sieben typische Kommunikationsmuster, die wie eine angezogene Handbremse in eurer Beziehung wirken. Ich nenne diese daher "Beziehungs-Bremsen". Egal wie sehr ihr euch bemüht – solange dieses Muster aktiv ist, kommt ihr nicht voran.
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Was macht das mit dir und deiner Familie?
Wenn dein Partner ständig gereizt ist und diese Stimmung an dir auslässt, hat das Auswirkungen – auf dich, eure Beziehung und sogar eure Kinder.
Die emotionale Belastung für dich
Vielleicht fühlst du dich verletzt, hilflos oder sogar wertlos. Gedanken wie "Bin ich ihm nicht mehr wichtig?" oder "Warum reicht es nie, was ich tue?" kreisen in deinem Kopf. Das ist völlig normal in deiner Situation. Aber eines musst du wissen: Seine schlechte Laune hat meist nichts mit dir zu tun.
Die Auswirkungen auf eure Beziehung
Ständige Gereiztheit und Konflikte können wie ein schleichendes Gift wirken, das zu einer unglücklichen Beziehung und tiefgreifenden Beziehungsproblemen führt
Die stillen Mitleider: Eure Kinder
Auch wenn dein Partner seine schlechte Laune nicht direkt an euren Kindern auslässt, sind sie wie kleine emotionale Seismographen. Sie spüren:
Ein angespannter Familienalltag kann ihre Entwicklung nachhaltig beeinflussen. Sie lernen möglicherweise unbewusst dieses Verhaltensmuster für ihre eigenen späteren Beziehungen.
Wie du damit umgehen kannst: 5 bewährte Strategien
Es gibt Strategien, die dir helfen können, dich zu schützen, wenn dein Partner immer gereizt ist und seine schlechte Laune an dir auslässt. So kannst du die Dynamik in eurer Beziehung langfristig positiv beeinflussen.
1. Akzeptiere, dass es nicht deine Schuld ist
Es ist wichtig zu verstehen, dass du nicht verantwortlich für seine Launen bist. Sein Verhalten ist ein Ausdruck seiner eigenen inneren Konflikte, nicht deines Versagens. Diese Erkenntnis hilft dir, emotional Abstand zu gewinnen.
2. Setze klare Grenzen
Du bist kein Blitzableiter. Wenn er dich ungerecht behandelt, sprich es klar an: "Ich verstehe, dass du gestresst bist, aber ich lasse nicht zu, dass du so mit mir redest."
Grenzen zu setzen ist kein Angriff, sondern ein Zeichen von Selbstrespekt. Bleibe dabei ruhig aber bestimmt.
3. Wähle den richtigen Moment für Gespräche
Vermeide es, ihn direkt in seiner schlechten Laune zu konfrontieren – das führt oft nur zu Eskalation. Warte stattdessen, bis er ruhiger ist, und sprich dann offen über deine Gefühle:„Ich habe das Gefühl, dass du oft genervt bist, und das verletzt mich. Können wir darüber reden, was dich belastet?“
Die besten Momente für ein Gespräch sind:
Vermeide Gespräche:
👉 Weiterführende Artikel zur Verbesserung der Kommunikation:
4. Fördere Stressabbau
Hilf ihm, Wege zu finden, seinen Stress gesünder zu bewältigen:
5. Hole dir Unterstützung
Wenn seine schlechte Laune eure Beziehung dauerhaft belastet, könnte eine Paartherapie oder ein Coaching helfen. Manchmal braucht es einen neutralen Blick von außen, um festgefahrene Muster zu durchbrechen.
So schützt du eure Kinder vor negativen Auswirkungen
Die schlechte Laune deines Partners betrifft nicht nur euch als Paar, sondern auch eure Kinder. Hier sind einige Tipps, um sie vor der schlechten Laune deines Partners schützen:
1. Konflikte nie vor den Kindern austragen
Kinder brauchen ein Gefühl von Sicherheit und Stabilität. Daher gilt:
2. Die Situation kindgerecht erklären
Falls die Kinder doch etwas mitbekommen, hilft ehrliche, altersgerechte Kommunikation: "Papa ist gerade sehr gestresst bei der Arbeit, aber das hat nichts mit dir zu tun. Wir Erwachsenen kümmern uns darum."
Das nimmt ihnen:
3. Als Vorbild vorangehen
Dein Umgang mit der Situation prägt deine Kinder fürs Leben. Zeige ihnen:
Langfristige Lösungen für mehr Harmonie
Um gereiztes Verhalten langfristig aus eurer Beziehung zu verbannen, braucht es nicht nur kurzfristige Lösungen, sondern auch präventive Ansätze:
Gemeinsame Quality Time
Schafft euch bewusst Zeit zu zweit mit positiven Momente als Paar:
Aktive Selbstfürsorge
Nur wenn du selbst stark bist, kannst du die Situation meistern:
Gezieltes Stressmanagement
Unterstütze deinen Partner dabei, Überforderung zu reduzieren:
Professionelle Begleitung
Manchmal braucht es einen strukturierten Ansatz, um echte Veränderung zu erreichen. In meinem Momentum-Programm bekommst du:
Fazit: Veränderung ist möglich
Es ist nie leicht, wenn der Partner gereizt ist und das an dir auslässt. Aber mit den richtigen Strategien kannst du die Situation zum Positiven wenden. Der erste Schritt ist, dass du hier bist und nach Lösungen suchst.
Denk daran: Du bist nicht allein mit diesem Problem, und es gibt immer Wege, die Situation zu verbessern – für dich, für ihn und für eure Familie.
- Story, L., & Repetti, R. (2006). Daily occupational stressors and marital behavior.. Journal of family psychology : JFP : journal of the Division of Family Psychology of the American Psychological Association, 20 4, 690-700 . https://doi.org/10.1037/0893-3200.20.4.690
- Lara, A. (2021). Homelife Stressors and Their Long-Term Impact. , 04. https://doi.org/10.47191/IJCSRR/V4-I1-03