Angst vor Trennung: Hält sie dich in der falschen Beziehung?

von  Niklas Löwenstein

In gewisser Weise ist es erstaunlich, dass die Angst vor Trennung auch in der westlichen Welt des 21. Jahrhunderts noch immer so eine große Rolle spielt: Immerhin werden wir, wenn wir uns trennen, weder auf dem Scheiterhaufen verbrannt noch ausgestoßen. Und dennoch fühlt sich für manche Menschen eine Trennung genauso an. Umso natürlicher ist auch die Angst vor der Trennung – die Angst vor dem Ende einer Beziehung.

Angst vor Trennung mit Kindern?
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Die Vorstellung einer Trennung mit Kindern ist besonders belastend. Unser kostenloser Beziehungstest zeigt dir Strategien, um Klarheit über deine Situation zu gewinnen und deine Ängste zu lindern

Lass uns doch einmal schauen, woher diese Angst vor der Trennung eigentlich kommt. Denn je besser du deine Ängste verstehst, desto eher kannst du entscheiden, was du als Nächstes tun möchtest. Und dann kannst du dein Glück auch endlich wieder selbst in die Hand nehmen.

Warum hast du Angst vor der Trennung?

Die Gründe für eine Angst vor der Trennung sind ganz unterschiedlich. Je nach persönlicher Lebenssituation können sie sich auch gegenseitig verstärken. Und selbstverständlich können sich diese Gründe im Laufe der Zeit auch ändern.

Nimm dir für die folgenden Abschnitte gern einen Zettel und einen Stift zur Hand und schreibe diejenigen Faktoren auf, die für dich gelten. Wenn sich Faktoren gegenseitig bedingen, verbindest du sie mit einem Pfeil.

Angst vor dem Partner oder der Partnerin

Als Erstes kommen uns allen wohl Bilder in den Kopf, in denen eine Person von einer anderen körperlich misshandelt wird. In den Nachrichten gibt es immer wieder Meldungen, die dann als Beziehungsdrama verharmlost werden.

Nicht immer geht es bei Missbrauch allerdings um offensichtliche körperliche oder sexuelle Handlungen. Auch psychischer Missbrauch, zum Beispiel bei emotionaler Erpressung, führt dazu, dass du Angst vor einer Trennung hast.

Eine Beziehung, in der eine Person die andere missbraucht, ist toxisch. Nicht immer ist es offensichtlich. Falls du dir unsicher bist, ob du in einer toxischen Beziehung lebst, findest du hier einen Selbsttest zu toxischen Beziehungen [LINK: https://lovomi.de/toxische-beziehung/].

In einer von Missbrauch gekennzeichneten Beziehung sind deine Ängste in jedem Fall gerechtfertigt. Und der Missbrauch allein ist schon Grund genug, dich zu trennen. Such dir in diesem Fall Hilfe, und zwar sowohl aus deinem privaten Umfeld als auch von Profis. 

Übrigens haben manche Menschen auch Angst vor ihrem Partner oder ihrer Partnerin, selbst wenn es bisher keinen Missbrauch gab. Vielleicht hast du zum Beispiel von Ex-Partner/innen gehört, die erzählt haben, wie die Trennung für sie war? Oder du lebst in einer Gemeinschaft, in der Trennungen verpönt sind und du befürchten musst, aufgrund der Trennung sowohl von deinem (Noch-)Partner oder deiner (Noch-)Partnerin als auch von anderen Menschen drangsaliert zu werden?

Auch diese Gründe sind durchaus berechtigt. Es gibt deshalb zwei wichtige Fragen, die du dir stellen solltest:

1. Gibt es die Aussicht, dass die Beziehung sich so ändert, dass du keine Angst mehr vor deinem Partner oder deiner Partnerin haben musst?

Meist ist die ehrliche Antwort, dass es keine Aussicht auf Besserung gibt. Du kannst also das Problem nicht lösen, indem du abwartest. Das klingt im ersten Moment sehr hart; es kann aber andererseits auch sehr befreiend sein: Wenn es sinnlos ist, auf Besserung zu hoffen, kannst du daraus die Kraft ziehen, etwas zu ändern.

2. Was kannst du tun, um dich abzusichern?

Die Antworten hierauf können sehr unterschiedlich sein; je nach deiner konkreten Situation.

  • Vielleicht hilft es schon, dein persönliches Umfeld für deine Situation zu sensibilisieren, so dass sie genauer darauf achten, wie sich dein (dann Ex-)Partner oder deine (dann Ex-)Partnerin verhält.
  • Heutzutage tragen viele Menschen ihr Privatleben ins Internet und sind entsprechend dort auch angreifbar. Vielleicht hilft es dir, deine Social-Media-Präsenz herunterzufahren, um dich dort nicht so vielen Kommentaren auszusetzen. Manchmal hilft es auch schon, eine Person zu blocken.
  • Es gibt Schutzprogramme für Menschen, denen Gewalt angedroht wurde. Hierfür ist es nötig, dass du dich an die Polizei wendest. Das Verfahren ist nicht ganz einfach. Such dir am besten Unterstützung, um nicht mittendrin aufzugeben.
  • Ein Umzug ist häufig leichter gesagt als getan – er kann aber eine Option darstellen.
  • Für spezielle Situationen gibt es Schutzräume, zum Beispiel Frauenhäuser, in denen du mit anderen Menschen wohnst, bis du eine eigene Unterkunft gefunden hast.
  • Falls du bei einer Trennung einer längerfristigen Gefahr für Leib und Leben ausgesetzt bist, gibt es die Möglichkeit, die Identität zu wechseln. Dies ist eine extreme Maßnahme, die nicht leichtfertig und schnell getroffen werden kann. Sie ist aber eine Möglichkeit, falls alles andere scheitert.

Angst vor dem Trennungsgespräch

Vielleicht erinnerst du dich daran, wie ihr euch das erste Mal “Ich liebe dich” gesagt habt. Hast du vorher genau überlegt, wo, wie und wann du es sagen sollst? Oder war es eher spontan?

Während eines Trennungsgespräches spielen unsere Emotionen genauso verrückt wie bei einem Liebesgeständnis. Wie sollst du es formulieren? Wann sagst du es am besten? Wie wird dein Gegenüber reagieren?

Diese Fragen sind normal und haben noch nicht unbedingt etwas mit Angst zu tun. Wir alle fühlen uns wohler, wenn wir wissen, dass etwas so ablaufen wird, wie wir es uns wünschen.

Angst vor dem Trennungsgespräch kommt vor allem in folgenden Situationen ins Spiel:

  • Du hast Angst, dass du einen Rückzieher machst
  • Du befürchtest, dass du dir danach Vorwürfe anhören musst
  • Du hast Angst vor Schuldgefühlen
  • Du hast Angst vor emotionaler Erpressung durch deinen Partner oder deine Partnerin
  • Du fürchtest dich davor, dass du das Gespräch suchst und danach nichts passiert
  • Du hast Angst, dass du direkt danach gehen musst

Manchmal haben wir diese Ängste, weil wir bereits in früheren Beziehungskriesen durch ähnliche Situationen gegangen sind. Manchmal haben wir sie auch, obwohl wir bisher noch keine ähnlichen Erfahrungen gemacht haben. Vielleicht projizieren wir Erfahrungen aus dem Freundeskreis oder der Familie auf uns. Vielleicht übernehmen wir auch einfach nur Vorstellungen aus Filmen, Serien und Büchern.

Lass uns all diese Ängste nochmals genauer anschauen:

Die Angst vor dem Rückzieher im Trennungsgespräch

Eigentlich hattest du dir fest vorgenommen, es gestern Abend zu sagen. Die Kinder waren bei Oma und Opa; es war der ideale Zeitpunkt. Aber dann war er es irgendwie doch nicht. Du hast zwar angesetzt, dass es etwas zu besprechen gäbe, aber irgendwie seid ihr dann doch bloß die Planung für die nächste Woche durchgegangen. Und jetzt hast du Angst, dass dir das bei jedem weiteren Versuch so gehen wird.

Die Angst vor den Vorwürfen nach dem Trennungsgespräch

Diese Angst ist durchaus berechtigt – vor allem, wenn bisher schon ständig gestritten habt. Vielleicht hast du sogar Angst vor körperlichen Übergriffen?

Die Angst vor den Schuldgefühlen nach dem Trennungsgespräch

Selbst, wenn dein Partner oder deine Partnerin dir keine Vorwürfe macht, ist es möglich, dass dich danach Schuldgefühle plagen. Vielleicht hast du Angst, emotional (und sogar verletzend) zu werden; und du weißt aus Erfahrung, dass dich nach einem solchen Gespräch Schuldgefühle plagen. Vielleicht musst du auch damit rechnen, dass dein Partner oder deine Partnerin dich emotional erpressen wird, um einen Rückzieher deinerseits zu erreichen.

Du hast Angst vor emotionaler Erpressung durch deinen Partner oder deine Partnerin

Emotionale Erpressung bedeutet, dass dir mit negativen Gefühlen gedroht wird, wenn du nicht tust, was andere von dir verlangen. Sie hat verschiedene Ausprägungen. Manchmal zeigt sie sich als direkte Drohung: “Wenn du mich verlässt, siehst du unsere Kinder nie wieder!” Manchmal ist sie aber auch wesentlich subtiler. Wie du emotionale Erpressung erkennst und was du dagegen tun kannst, erkläre ich dir hier.

Die Angst, dass sich nach dem Trennungsgespräch nichts ändert

Eigentlich soll das Trennungsgespräch eine reinigende Wirkung haben. Danach wissen alle, woran sie sind, und können von diesem neuen Punkt aus weitermachen. Manche Menschen haben jedoch Angst davor, dass sich nach dem Trennungsgespräch nichts ändert – besonders, wenn keine andere Aktion (wie zum Beispiel der direkte Auszug) damit verbunden ist.

Du hast Angst, dass du direkt nach dem Trennungsgespräch gehen musst

Du willst das Gespräch als ersten Schritt, aber danach willst du die Situation mit deinem Partner oder deiner Partnerin nach und nach klären: Vor allem in Bezug auf die Kinder und das bisherige gemeinsame Leben. Du hast Angst, dass das Gespräch damit endet, dass du sofort die gemeinsame Wohnung verlässt.

Das Trennungsgespräch vorbereiten

All diese Ängste verbindet, dass sie sehr stark auf diese eine Situation des Trennungsgespräches ausgerichtet sind. An der Situation selbst kommst du aber nicht vorbei: Ohne Trennungsgespräch keine Trennung. Deshalb hilft nur, die Situation so anzupassen, dass du die Angst vor dem Gespräch verlierst.

Dabei können dir folgende Ideen helfen:

  • Du kannst eine neutrale Person hinzuziehen, die für dich die Verbindlichkeit schafft, das Gespräch wirklich zu führen.
  • Du kannst das Gespräch auf neutralem Boden, vielleicht an einem öffentlichen Ort, stattfinden lassen.
  • Du kannst dir vorher die Worte zurechtlegen, die du nutzen willst: Ohne Anfeindungen, ohne die Verletzung von Grenzen.
  • Du kannst einen nächsten Schritt nach dem Gespräch geplant haben.

Konkretisiere diese Ideen für deine Situation so genau wie möglich!

Angst davor, dass es eine falsche Entscheidung ist

An uns allen nagt immer wieder die Angst, etwas zu verpassen oder eine falsche Entscheidung zu treffen.

Was, wenn du dich jetzt trennst, aber dann merkst, dass es die falsche Entscheidung war?

Und andersherum: Was, wenn du dich jetzt nicht trennst, und dir deshalb etwas verbaust?

Ich kenne ein paar Paare, die schon zu Schulzeiten zusammen waren. Während des Studiums trennten sie sich: Mindestens eine Person war nicht mehr zufrieden und wollte etwas Anderes. Der Großteil dieser Menschen ist heute mit einer anderen Person als zu Schulzeiten zusammen. Es gibt aber auch Paare, die nach ein paar Monaten oder Jahren der Trennung wieder zusammengefunden haben – manche davon mittlerweile sogar mit gemeinsamen Kindern.

Eine Trennung ist ein Schritt mit vielen Konsequenzen, und für die meisten Menschen ist er endgültig. Wenn jedoch beide merken, dass es der falsche Schritt war, gibt es durchaus die Möglichkeit, wieder zusammenzufinden.

Welche Gründe könntest du haben, eine Trennung im Nachhinein als Fehler einzustufen?

  • Dir wird klar, dass du die Person immer noch liebst.
  • Du merkst, dass du einsam bist.
  • Dein Alltag verkompliziert sich – zum Beispiel durch Geldsorgen oder durch Mehraufwand bei der Lösung für die Kinder.
  • Du vermisst die Nähe zu (irgend)einer anderen Person.
  • Du kommst mit den gesellschaftlichen Auswirkungen der Trennung nicht klar – zum Beispiel, weil bisherige gemeinsame Freundinnen und Freunde sich zurückziehen oder weil das bisherige Familiengefüge auseinander bricht.
  • Die Veränderungen in deinem Leben sind anstrengend, verlangen viel Einsatz und zeigen nur wenig Erfolg.

Die Angst, dass die Trennung die falsche Entscheidung ist, verspüren wohl fast alle Menschen – manche jedoch stärker als andere. Es ist fast unmöglich, alle Konsequenzen zu bedenken und richtig vorherzusagen. Dennoch ist es wichtig, sich mit den Ängsten rund um die Entscheidung für oder gegen eine Beziehung auseinander zu setzen.

Genau darum geht es jetzt:

Wie kannst du mehr Klarheit erlangen, woher deine Angst vor Trennung wirklich rührt?

Wenn du meinem Rat gefolgt bist und bereits aufgeschrieben hast, welche Ängste dich rund um die Trennung belasten, hast du den ersten Schritt schon hinter dir. Denn als allererstes musst du deine Situation analysieren. “Ich habe Angst vor der Trennung” ist eine durchaus berechtigte Aussage. Nun fütterst du sie mit denjenigen Gründen, die du gefunden hast, zum Beispiel:

  • Ich habe Angst, dass meine Partnerin oder mein Partner die Trennung nicht akzeptiert und mich zwingt, in der Beziehung zu bleiben.
  • Ich habe Angst, dass ich durch eine Trennung den Kontakt zu unseren Kindern verliere.
  • Ich habe Angst vor der finanziellen Situation nach einer Trennung.
  • Ich habe Angst, dass ich niemanden finde, mit dem ich dann durch das Leben gehen kann.
  • Ich habe Angst vor der Reaktion meiner Eltern.

Übrigens gibt es zu jedem der Beispiele oben noch weitere Konkretisierungsebenen. Für die Angst vor der Reaktion deiner Eltern könnte das zum Beispiel sein:

  • Ich habe Angst, dass meine Eltern mir Vorwürfe machen.
  • Ich habe Angst, dass meine Eltern meine neue Partnerin oder meinen neuen Partner nicht akzeptieren.
  • Ich habe Angst, dass meine Eltern den Kontakt zu mir abbrechen.

Dies sind nur einige Beispiele. Nimm dir wirklich Zeit, die Liste zu füllen. Es hilft, ganze Sätze zu schreiben, statt nur eines Stichpunktes. Du kannst die einzelnen Punkte danach auch ordnen, indem du Zahlen vergibst: Wie groß ist diese spezielle Angst auf einer Skala von eins bis zehn?

Wenn es dir schwerfällt, die Liste spontan zu konkretisieren, achte in den nächsten Tagen einmal bewusst darauf, in welchen Situationen du an Trennung denkst und welche Ängste dabei eine Rolle spielen. Ist es der Blick auf’s Konto? Das Essen mit den Schwiegereltern? Die Fahrt zum Hockeyspiel des Nachwuchses?

Überlege auch, wie diese Ängste miteinander zusammenhängen. Glaubst du, dass die Trennung zu einer finanziell schwierigen Situation führt, die dann wiederum bedeutet, dass du nicht viel unternehmen kannst und sich deshalb dein bisheriger Freundeskreis von dir abwenden wird? Welche Angst ist eine Folge einer anderen Angst?

Wie du die Angst vor Trennung überwindest

Klarheit über deine Ängste zu gewinnen, ist ein erster Schritt. Dabei soll es jedoch nicht bleiben: Du willst deine Ängste schließlich überwinden. Übrigens ist das nicht nur wichtig, wenn du konkret über eine Trennung nachdenkst! Auch, wenn du gerade in einer glücklichen Partnerschaft lebst (und diesen Artikel beispielsweise für eine Freundin liest), ist es total sinnvoll, diese Ängste zu kennen und zu überwinden.

Denn wenn du keine Angst vor der Trennung hast, bedeutet das, dass du dich wirklich frei gegen die Beziehung entscheiden kannst – und aber genauso frei dafür! Diese Freiheit, sich ohne Ängste und Abhängigkeiten für eine Beziehung zu entscheiden, ist ein großartiges Gefühl und kann eine Beziehung auf die nächste Stufe heben.

Bewährt hat sich zur Überwindung von Ängsten das Fear Setting: Eine Methode, die Tim Ferriss entwickelt hat. Sie besteht aus fünf Schritten. Insgesamt solltest du dafür eine halbe Stunde einplanen, in der du ungestört bist. Falls du dich bei der Umsetzung allein unwohl fühlst, bitte eine vertraute Person, dabei zu sein.

1.) Der Alptraum

Wie kann das Gespräch über die Trennung im schlimmsten Fall aussehen? Und wie geht es danach weiter? Schreib haargenau auf, was dir alles zustößt, wenn das Schlimmste eintritt. Sei dabei ehrlich und konkret. Achte aber bitte auch auf dich. Gerade, wenn du Angst vor körperlichen oder seelischen Übergriffen hast, kann es sehr schmerzhaft sein, all diese Gedanken zuzulassen. Falls du dich damit besser fühlst, führe das Fear Setting nicht zu Hause, sondern an einem geschützten Ort durch, an dem du weißt: Das ist bloß eine Geschichte auf einem Blatt Papier.

2.) Wahrscheinlichkeiten senken

Ich hatte das Thema oben schon mal kurz angesprochen: Manchmal ist es sinnvoll, Maßnahmen zu treffen, damit die Konsequenzen einer Entscheidung bereits im Vorhinein auf bestimmte Aspekte beschränkt bleiben. Konkret heißt das: Wenn deine größte Angst die Trennung von deinen Kindern ist, informier dich bereits vorher über die Rechtsgrundlage und stell sicher, dass du die entsprechenden Personen einbindest, die dich unterstützen können, damit dein Angst-Szenario nicht Realität wird.

3.) Der Plan B

Wenn dein Albtraum doch eintritt, brauchst du einen Plan B, um die Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Das heißt nicht, dass du einen Rückzieher von der Trennung machen sollst. Vielmehr geht es hier darum, zu überlegen, wie du den Albtraum beenden kannst, wenn er einmal losgerollt ist. Wie kannst du trotz der miesen Situation, in der du bist, mit Freude durch dein Leben gehen?

4.) Die Vorteile der neuen Situation

Welche Vorteile hätte eine Trennung für dich – selbst, wenn du manche negativen Konsequenzen nicht vermeiden kannst? Und wie kannst du diese Vorteile so ausbauen, dass sie die Nachteile überwiegen?

5.) Der Preis für den Verbleib in der Beziehung

Auch das habe ich oben schon mal kurz angesprochen: Welchen Preis zahlst du, wenn du den Schritt der Trennung nicht gehst? Gibt es ohne Trennung eine Aussicht auf Besserung der Situation?

Das Fear-Setting wird deine Probleme nicht von jetzt auf gleich lösen. Es kann dir aber helfen, einzuordnen, wo du stehst und welche Maßnahmen für dich sinnvoll sind, um ohne Angst deine Beziehung zu beenden.

Was du tun kannst, wenn du dich gegen eine Trennung entscheidest

Nachdem ich dir bisher gezeigt habe, wie du deine Ängste vor einer Trennung überwinden kannst, wunderst du dich vielleicht: Ich ende diesen Artikel nicht mit dem eindeutigen Aufruf zur Trennung.

Manche, gerade toxische Beziehungen haben keine Zukunft. In diesem Fall ist es gut, wenn du deine Angst überwindest und die Beziehung beendest.

Heutzutage ist es leider aber auch sehr üblich, bereits beim ersten Anzeichen eines Streits nach “Wie trenne ich mich am besten” im Internet zu suchen. Und das ist ein Problem. Eine Beziehung besteht aus Höhen und Tiefen. Falls ihr kirchlich geheiratet habt, erinnerst du dich vielleicht an den Abschnitt des Ehegelübdes: “In guten wie in schlechten Zeiten”. Eine Beziehung ist wie ein Feuer im Kamin. Ohne neue Scheite brennt das Feuer herunter und geht aus.

Deshalb möchte ich dir vorschlagen, nicht beim ersten Streit die Trennung auszurufen. Ein “Weiter So” ist allerdings auch nicht sinnvoll. Von allein ändert sich in den seltensten Fällen etwas.

Also ist deine Initiative gefragt. Entscheide dich ganz bewusst dafür, ein paar Monate lang die Beziehung wirklich zu verbessern. Nicht nur so halbherzig, mit einem einmaligen Date im Restaurant oder neuer Reizwäsche, die in der Schublade verschwindet.

Eine wirkliche, intensive Beschäftigung mit dir, deinem Partner oder deiner Partnerin und eurer gemeinsamen Beziehung wird euch Klarheit bringen. Wenn du bisher überhaupt keinen Versuch unternommen hast, eure Beziehung zu verbessern, kannst du schließlich nicht wissen, ob es klappt. Vielleicht wird dadurch eure Beziehung wieder so schön wie früher – und vielleicht sogar noch schöner!

Als Startpunkt eignet sich hervorragend mein 9-Wochen-Kurs Momentum. Hier zeige ich dir, wie du dich intensiv mit dir und deiner Beziehung befassen kannst. Mit nur kleinen Veränderungen im Alltag kannst du dafür sorgen, dass ihr beide in der Beziehung wieder aufblüht! 

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Niklas Löwenstein


Muss ich mich wirklich trennen, oder gibt es noch Hoffnung? Niklas war kurz davor, seine Ehe gegen die Wand zu fahren... Um seine Kinder vor einer Scheidung zu bewahren und wieder glücklich werden zu können, stürzte er sich auf alles, was seiner Beziehung vielleicht helfen konnte.

Aus dieser Suche wurde erst ein Hobby und dann nach und nach seine Lebensaufgabe. Heute ist seine Ehe glücklicher als je zuvor und er hilft mit seinen Artikeln, Büchern und Programmen hunderttausenden dabei, auch wieder glücklichere Beziehungen zu führen.

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