Eine Beziehungskrise muss nicht das Ende eurer Beziehung sein! Ihr könnt, auch wenn es sich gerade utopisch anhört, eure Beziehung wieder zu einer liebevollen Partnerschaft machen. Das erlebe ich jeden Tag in meiner Arbeit als Beziehungscoach. Und das schreibe ich deshalb direkt so klar und ohne Umschweife an den Beginn dieses Artikels, weil es mich unglaublich ärgert, dass viele der Suchergebnisse im Internet beim Stichwort Beziehungskrise sofort Tipps zur Trennung nennen, statt dir Mut zu machen!
Steckst du in einer Beziehungskrise und suchst Wege, das Glück in eurem gemeinsamen Leben mit Kindern wiederzufinden?
Unser kostenloser Beziehungstest bietet Erkenntnisse und Hilfestellungen, um die Liebe und Harmonie wiederzubeleben und die Kommunikation zwischen euch zu verbessern.
Natürlich fühlst du dich nicht gut, wenn du in einer Beziehungskrise steckst. Und natürlich fragst du dich, ob du dich wegen der Krise lieber trennen sollst. Ich war selber kurz davor, meine Ehe gegen die Wand zu fahren und kann deshalb gut nachfühlen, was du gerade durchmachst.
Es ist deshalb nicht bloß Theorie, wenn ich dir sage: Sieh die Krise als Chance und mach den Schritt zu einer glücklichen Partnerschaft. Es ist meine Erfahrung und die Erfahrung vieler anderer Paare, die ich seit über sieben Jahren bei ihrem Weg zurück auf Wolke 7 begleite.
Lass dich deshalb, wenn du jetzt diesen Artikel liest, von dem Gefühl der Hoffnung und des Aufbruchs leiten. Ja, die Situation ist gerade Mist. Und nein, sie muss nicht so bleiben. Du schaffst das!
Vielleicht bist du noch an dem Punkt, dass du dir nicht sicher bist, ob das, was du erlebst, wirklich eine Beziehungskrise ist. Ich werde dir deshalb zunächst die typischen Anzeichen und Warnsignale nennen, die eine Beziehungskrise ausmachen. Dazu biete ich dir auch einen kostenlosen Test an, mit dessen Hilfe du schnell herausfinden kannst, wie es um eure Beziehung steht. Danach stelle ich dir die typischen Phasen einer Beziehungskrise vor. So kannst du besser einordnen, wo du gerade stehst.
Und schließlich zeige ich dir 10 Ideen, wie du deine Partnerschaft wieder zu dem machen kannst, was sie sein soll: Ein Quell der Freude, des Vertrauens und der Liebe.
Wie äußert sich eine Beziehungskrise? – 19 Anzeichen, dass eure Partnerschaft in der Krise steckt
Bei manchen Paaren äußert sich eine Beziehungskrise in vielen kleinen Punkten; bei anderen ist es eher ein sehr deutliches Anzeichen, dass etwas im Busch ist. Überleg dir also, wenn du die folgenden Anzeichen liest, nicht nur, wie viele davon auf eure Beziehung zutreffen, sondern auch, wie intensiv sie dich stören!
Ich habe die folgenden Anzeichen in vier Kategorien unterteilt: Kommunikation, Alltag, Sex und Zukunft.
Beziehungskrise: Probleme in der Kommunikation
Vielleicht willst du gerade schon abschalten. “Nicht noch ein Vortrag über bessere Kommunikation”, denkst du dir. Lies trotzdem weiter. Ich will dir nämlich an dieser Stelle gar nicht erklären, wie du besser kommunizieren kannst. Hier sammeln wir einfach nur Anzeichen, dass eure Kommunikation miteinander in der Krise steckt. Denn eine Kommunikationskrise führt über kurz oder lang auch zu einer Beziehungskrise.
Ihr besprecht nur noch Organisatorisches:
Häufig kenne ich das von Paaren, die Eltern geworden sind und die in den entsprechenden familiären Umwälzungen nicht darauf geachtet haben, genügend Zeit für sich als Paar zu haben. Es liegt schlicht an der Menge der Aufgaben und am Mental Load, dass für vieles andere keine Zeit mehr bleibt. So geht es sehr vielen Paaren im After-Kids-Dilemma. Falls das euer Hauptproblem ist, schau gern mal hier rein.
Das Reden über Gefühle fällt schwer:
Obwohl eigentlich genug Zeit wäre, fällt es euch schwer, über eure Gefühle zu reden. Vielleicht liegt es daran, dass die Emotionen langsam abflauen und ihr euch das nicht eingestehen wollt? Oder ihr vermutet, dass die Gespräche so oder so nichts ändern würden? Manchen Menschen fällt es auch besonders schwer, über positive Gefühle zu sprechen, weil befürchten, damit ihr Glück herauszufordern oder die Situation zu verschlimmbessern. Und so verlegt ihr euch auf oberflächliche Gespräche.
Schweigen bestimmt eure Beziehung:
Ihr schränkt die verbale Kommunikation auf das Minimum ein. Liegt es daran, dass ihr euch sonst fast immer streitet? Oder legt ihr einfach keinen Wert darauf, miteinander zu reden? Oder ist das Problem eher, dass es keine gemeinsamen Themen gibt, über die ihr euch unterhalten könntet? Natürlich ist nicht jedes Schweigen ein Problem. Auf einem Spaziergang muss man nicht die ganze Zeit plappern. Es kann schön sein, einfach neben der anderen Person herzulaufen, ohne die Stille zu unterbrechen. Wie fühlt sich euer Schweigen an? Wie eine wohlige Decke, unter die ihr gemeinsam schlüpft, oder doch eher wie eine Trennwand?
Ihr hört euch nicht zu:
Es muss gar nicht immer Absicht dahinter stecken. Wenn ihr beide mir euren Gedanken anderswo seid, nimmt die Aufmerksamkeit für den Partner oder die Partnerin ab. Problematisch wird das natürlich als Dauerzustand – oder gar als bewusste Entscheidung, weil dich das Thema so gar nicht interessiert, von dem dein Lieblingsmensch gerade erzählt.
Ihr vermeidet es, über Enttäuschungen zu sprechen:
Vielleicht sprichst du Enttäuschungen nicht an, weil solche Gespräche immer sofort in gegenseitigen Vorhaltungen enden.
Du fühlst dich von deinem Partner nicht verstanden:
Jedes Mal, wenn du etwas sagst, kommt etwas anderes bei deinem Partner oder deiner Partnerin an. Bestimmt kennst du das Vier-Ohren-Modell: Danach kann jede Botschaft auf vier Ebenen, den verschiedenen Ohren, verstanden werden: Neben dem Sachverhaltssohr gibt es das Beziehungsohr, das Selbstoffenbarungsohr und das Appellohr.
Ein und dieselbe Aussage kann ganz unterschiedlich aufgenommen werden – je nachdem, auf welchem Ohr wir sie hören. Wenn also dein Partner oder deine Partnerin ganz anders reagiert, als du erwartet hast, kann es daran liegen, dass die Botschaft auf einem anderen Ohr angekommen ist.
Beispiel: Du sagst “Seit dieser Woche läuft der neue Star-Trek-Film im Kino.”
– Sachohr: Der neue Star-Trek-Film läuft seit dieser Woche im Kino.
– Beziehungsohr: Vielleicht wollen wir mal wieder ins Kino gehen?
– Selbstoffenbarungsohr: Ich interessiere mich für den neuen Film und habe deshalb nachgeschaut, wann er läuft.
– Appellohr: Mach diese Woche auf jeden Fall an einem Tag so früh Schluss im Büro, dass wir gemeinsam ins Kino gehen können.
Selbst, wenn du den Appell so nicht meintest: Er kann beim Gegenüber angekommen sein. Falls dein Lieblingsmensch gerade in einer sehr fordernden Woche steckt, ist es vielleicht utopisch, einen Abend früher Schluss zu machen. Der Appell wird zum Konflikt, obwohl du das so gar nicht meintest.
Ihr redet aneinander vorbei:
Selbst, wenn ihr auf demselben Ohr kommuniziert, könnt ihr aneinander vorbeireden. Der einen Person geht es bei der Urlaubsplanung um das Budget, der anderen um die zeitlichen Ressourcen. Obwohl ihr oberflächlich betrachtet dasselbe Thema besprecht, redet ihr doch inhaltlich über ganz unterschiedliche Dinge. In manchen Beziehungen passiert das übrigens, ohne dass die Beteiligten das merken. Im Nachhinein ist dann die Enttäuschung oft groß. Wie häufig werft ihr euch vor: “Darüber haben wir doch gesprochen!?”
Ihr streitet wegen Kleinigkeiten:
Offene Milchpackungen, vergessene Müll-Abhol-Termine, eine Socke in der falschen Wäsche, eine vertrocknete Pflanze, eine Schramme im Auto. Eigentlich sind das alles Dinge, die zwar ärgerlich, aber nicht lebensbestimmend sind. Dennoch bauscht ihr sie auf und macht daraus Grundsatzfragen. Denn eigentlich geht es nicht mehr um die Milchpackung auf dem Tisch. Es geht darum, dass ihr euch in euren Bedürfnissen nicht wahrgenommen fühlt.
Anzeichen für eine Beziehungskrise im Alltag
Vielfach hat das Wort Alltag einen faden Beigeschmack. Menschen, die sich fünf Tage die Woche abrackern, um dann zwei Tage auszuruhen und Kraft zu tanken für die nächste Woche. Ein halbes Jahr arbeiten, um dann zwei Wochen Urlaub zu machen. Der Alltag hat ein schlechtes Image.
In einer Partnerschaft geht es aber nunmal darum, diesen Alltag miteinander zu gestalten. Dass da nicht immer alles rund läuft und es auch mal anstrengende Phasen gibt, ist normal. Nichtsdestotrotz ist das Ziel, dass auch der Alltag für die Beziehung eher positiv als negativ ist. Keine Beziehung kann nur von gemeinsamen Urlauben leben. Ob eure Beziehung in der Krise steckt, wird deshalb auch in vielen Kleinigkeiten im Alltag deutlich. Folgende Anzeichen im Alltag können zeigen, dass ihr in einer Beziehungskrise steckt:
Ihr nervt euch gegenseitig:
Ich habe es oben bei Streits aus Kleinigkeiten schon angesprochen: Viele kleine Unachtsamkeiten führen dazu, dass unsere Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Wir fühlen uns dann sehr schnell genervt. Und wenn die Stimmung schon mies ist, führt das Gespräch darüber meist nur noch zu mehr Streit.
Ihr fühlt euch trotz eurer Beziehung einsam:
Eine Beziehung soll uns Geborgenheit schenken. Wenn wir mal ein paar Tage allein sind, muss das nicht das Ende der Welt sein. Aber irgendwann vermissen wir den Lieblingsmenschen schon. Viel schlimmer ist es, sich einsam zu fühlen, obwohl ihr zusammen seid. Einsamkeit heißt nämlich nicht, dass ihr wirklich allein seid, sondern vielmehr, dass ihr ein unerfülltes Bedürfnis nach anderen Menschen habt. Dieses Bedürfnis soll im Optimalfall (natürlich nicht ausschließlich) durch den Lieblingsmenschen gedeckt werden. In einer Beziehungskrise ist das allerdings nicht mehr der Fall.
Zeit alleine ist nicht umzusetzen:
Zu einer guten Beziehung gehört auch die Freiheit, mal etwas allein zu unternehmen. In einer Beziehungskrise werft ihr euch diese Freiräume gegenseitig vor, zum Beispiel, weil dadurch der Haushalt oder die Kinderbetreuung vernachlässigt würden oder weil der Verdacht auf Untreue im Raum steht.
Ihr lebt aneinander vorbei:
Lebt ihr in einer Beziehung oder in einer WG? Beide erledigen ihre Aufgaben, haben aber sonst eher nur zufällig miteinander zu tun? Und ihr verbringt eure Freizeit nur noch getrennt voneinander? Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Ich weiß, dass ich vorhin noch geschrieben habe, es sei ein Zeichen für eine Beziehungskrise, wenn man sich Zeit alleine nicht gönnt. Das stimmt auch. Zeit zu zweit ist aber genauso wichtig – immerhin geht es um eure Partnerschaft! Klar gibt es immer mal Phasen, in denen die Partnerschaft weniger Zeit hat, weil andere Dinge gerade im Vordergrund stehen. Wenn das der Fall bei euch ist, achtet unbedingt darauf, dass es nicht zum Dauerzustand wird!
Unterschiedliche Interessen führen zu Entfremdung:
Es ist ganz normal, dass wir uns für unterschiedliche Themen interessieren. Ein Thema, für das ihr euch beide interessieren solltet, ist allerdings eure Beziehung. Und die hat es einfacher, wenn ihr auch noch andere Interessen teilt. Vielleicht hattet ihr zu Beginn auch ein gemeinsames Hobby, das nun aber auf Eis liegt? Dass sich Vorlieben und Interessen ändern, ist erstmal normal. Die Frage ist, wie sich das auf eure Beziehung auswirkt. Nehmt ihr einander mit bei eurer Reise, oder ist dein Partner oder deine Partnerin eher ein Klotz am Bein?
Untreue, Fremdgehen, Seitensprünge, geheimes Online-Dating:
Ich habe diesen Punkt ganz bewusst nicht unter Körperlichkeit, sondern beim Alltag einsortiert. Denn Fremdgehen kann bereits lange vor dem ersten One-Night-Stand beginnen. Und es macht auch schon viel früher die Beziehung kaputt. In einer emotionalen Affäre kommt es eventuell gar nicht zum Sex, und dennoch ist es eine Affäre und damit Untreue in der Partnerschaft. Wer fremdgeht oder sich jenseits der Partnerschaft in Online-Dating-Portalen herumtreibt, benimmt sich auch im Alltag anders. Die Person zieht sich zurück, will das Handy immer am Körper haben, bleibt immer länger bei der Arbeit… Und entfremdet sich so vom Alltag in der Partnerschaft.
Ihr fühlt euch eingeengt:
In einer Beziehungskrise fühlen wir uns leicht vom Partner oder der Partnerin eingeengt. Oder wir haben das Gefühl, dass es eher der Beziehungsalltag ist, der uns einengt.
Ihr fühlt euch nicht mehr geliebt:
Nachdem die erste Phase der Verliebtheit vorbei ist, erhalten wir die Liebe durch bewusste Entscheidungen. Welche Aspekte dabei besonders wichtig sind, ist von Person zu Person unterschiedlich. Für manche Personen ist es sehr wichtig, täglich von ihrem Lieblingsmenschen die drei magischen Worte zu hören. Für andere sind Umarmungen und Zeit miteinander wichtiger. Was auch immer für dich die wichtigste Sprache der Liebe ist: Das Gefühl der Liebe schwindet, wenn diese Liebesbeweise im Alltag untergehen.
Sex in der Beziehungskrise
Bestimmt hast du dir schon gedacht, dass auch Sex bei Beziehungskrisen eine Rolle spielt. Sex in Beziehungen lebt vom Vertrauen in einander, von der Möglichkeit, sich fallen zu lassen und vom Wissen, bei der anderen Person gut aufgehoben zu sein.
Wenn du beim Lesen der beiden vorigen Kategorien Alltag und Kommunikation schon gemerkt hast, dass bei euch einiges schiefläuft und ihr auf eine Beziehungskrise zusteuert (falls ihr nicht schon mittendrin steckt), wird es dich nicht wundern, dass es auch im Bett nicht rund läuft. Denn das Liebesleben ist genauso häufig die Folge von Beziehungsproblemen wie die Ursache.
Berührungen nur beim Sex:
Umarmungen und Küsse außerhalb des Schlafzimmers sind kleine Zeichen der Zuneigung. Wie häufig haltet ihr Händchen, wenn ihr unterwegs seid? Wie häufig sitzt ihr mit Körperkontakt auf der Couch oder kuschelt euch beim Schlafen aneinander? Oder gibt es intimen Kontakt bei euch nur, während ihr miteinander schlaft? Das lässt darauf schließen, dass eure Partnerschaft auf sehr wackeligen Beinen steht.
Weniger Sex:
Wenn schon im Alltag nicht ales rund läuft, haben die wenigsten Menschen das Bedürfnis nach Sex mit dieser Person. Fast automatisch schlafen Paare in einer Beziehungskrise weniger miteinander.
Sex als Pflichtübung:
Auch das kommt durchaus vor. Du willst deinem Partner oder deiner Partnerin was Gutes tun, obwohl du eigentlich gar keine Lust darauf hast. Klar kann das ausnahmsweise mal eine gute Idee sein – vor allem, wenn beide Seiten das so sehen. Normalerweise sollte Sex aber eben nicht zur Pflichtübung verkommen, sondern das Resultat einer gelebten Beziehung sein.
Zukunftsgedanken in einer Beziehungskrise
Wenn die Beziehung kriselt, denken wir ganz anders über unsere Zukunft nach als wenn wir glücklich sind. Zuerst sind es nur Gedankenspiele, aber bewusst oder unbewusst fangen wir an, auf die Umsetzung unserer Gedanken hinzuarbeiten.
Du bereust die Beziehung:
Eigentlich glaubst du, dass du ohne Beziehung glücklicher wärest. In manchen Momenten bereust du, dich überhaupt darauf eingelassen zu haben.
Du siehst keine gemeinsame Zukunft:
Wenn du über deine Zukunft nachdenkst, hat deine Partnerschaft darin keinen Platz. Oder vielleicht hat sie nur so lange darin Platz, wie die Kinder noch klein sind. Und dann ist es vorbei.
Du denkst über die Trennung nach:
Es ist normal, dass wir in einem Streit an Trennung denken. Allerdings ist das der Moment, an dem wir diesen Gedanken auf keinen Fall aussprechen sollten! Genauer gehe ich auf dieses Thema in einem anderen Beitrag ein: Bei jedem Streit denke ich an Trennung.
Beziehungskrise Test
Beantworte diese Fragen ehrlich und finde heraus, ob deine Beziehung in einer Krise steckt.
- 1Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie gut läuft die Kommunkation zwischen euch beiden?
1: sehr mies 10: traumhaft - 2Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie harmonisch ist euer Alltag? Achte darauf, hier nur den Alltag mit deinem Lieblingsmenschen zu berücksichtigen. Die Kinder oder die Arbeit lässt du außen vor – außer, sie wirken sich auf die Beziehung zum Lieblingsmenschen direkt aus.
1: gar nicht harmonisch 10: super-harmonisch. - 3Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie häufig ist euer Liebesleben Grund für Streit?
1: ständig 10: nie - 4Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie glücklich bist du bei dem Gedanken an eure gemeinsame Zukunft?1: extrem unglücklich 10: sehr glücklich.
Punktauswertung:
Unter 7 Punkte: Du weißt vermutlich schon selber, dass ihr in einer ziemlichen Krise steckt. Das Ergebnis war eindeutig. Es gibt keine Kategorie, die bei euch richtig rund läuft. Vermutlich bist du gerade ziemlich verzweifelt. Ich möchte dir dennoch Mut zusprechen. Du kannst eure Beziehung retten. Gib dir selbst einen Schubs. Am besten fängst du damit an, deine größte Beziehungs-Bremse herauszufinden. Dann kannst du direkt dort ansetzen und eure Partnerschaft zum Guten wenden. In diesem Test kannst du eure größte Beziehungskrise herausfinden.
8 bis 20 Punkte: Gibt es eine bestimmte Kategorie, die dein Testergebnis nach unten gezogen hat? Oder sind alle Bereiche gerade nicht so dolle? In jedem Fall fühlst du dich vermutlich ziemlich mies, denn es gibt einige Anzeichen, dass eure Beziehung nicht rund läuft. Bestimmt steht ihr mit einem Fuß gewaltig auf einer der gängigen Beziehungskrisen. Falls du herausfinden willst, welche eure bedeutsamste Beziehungs-Bremse ist, lies gern hier weiter.
21 bis 32 Punkte: Bei euch läuft mehr gut als schlecht! Das ist doch schon ein Lichtblick, oder? Gab es eine bestimmte Kategorie, die euer Ergebnis nach unten gezogen hat? Oder ist in allen Bereichen noch ein wenig Luft nach oben? Bestimmt möchtest du wissen, wie du deine Beziehung noch harmonischer und erfüllter gestalten kannst. Dafür empfehle ich dir meinen Beziehungs-Bremsen-Test. Mit seiner Hilfe kannst du leicht herausfinden, wo ihr noch Verbesserungspotential in eurer Beziehung habt und was genau du tun kannst, um eure Beziehung auf die nächste Stufe zu heben.
33 bis 40 Punkte: Wow! Wenn du ehrlich warst, kann ich dir nur gratulieren: Deine Beziehung steht auf einem guten Fundament. Wenn du dich gerade dennoch nicht wohlfühlst, steht ihr vielleicht auf einer Beziehungs-Bremse. Um herauszufinden, woran es hapert, lade ich dich ein, mir noch ein paar Fragen zu beantworten.
Die häufigsten Streitthemen & Gründe für Beziehungskrisen
Vorhin habe ich dir Anzeichen für Beziehungskrisen genannt – also Auswirkungen, die du vermutlich spürst, wenn du in einer Beziehungskrise steckst oder in eine solche hineinschlitterst.
Obwohl die Unterteilung manchmal nicht einfach ist, gibt es im Gegensatz zu den Anzeichen Gründe, warum die Beziehung in einer Krise steckt. In diesem Abschnitt möchte ich dir die Gründe nennen, die mir in meinem Coaching immer wieder begegnen. Wenn ich frage, wodurch denn die Beziehungskrise entstanden ist, kommen häufig die folgenden Begründungen:
Persönliche Eigenschaften des Partners oder der Partnerin
Oft sind das Eigenschaften, die wir früher vielleicht sogar mal ganz cool fanden. Vielleicht fandest du es toll, dass dein Lieblingsmensch immer pünktlich war. Mittlerweile geht es dir aber auf die Nerven, weil jeder Abschnitt des Tages genau durchgetaktet sein muss. Oder es handelt sich um Eigenschaften, die du schon immer nicht so toll fandest, über die du aber zu Beginn eurer Beziehung, gerade in der Phase des Verliebt-Seins, großzügig hinweggesehen hast.
Übrigens ist es ganz spannend, dass jeder der Punkte, die ich nenne, sowohl ein “zu viel”, als auch ein “zu wenig” sein kann. Mangelnde Körperpflege kann genauso stören wie Körperwahn. Immer wieder stoße ich zum Beispiel auf folgende Themen:
Die Beziehung wurde zur Selbstverständlichkeit
Wenn etwas selbstverständlich ist, schwindet unsere Wertschätzung dafür. Die Arbeit der Müllabfuhr zum Beispiel nehmen wir als Selbstverständlichkeit hin. Wenn aber die Müllabfuhr mal streikt und wir den Gestank der übervollen Mülltonne riechen, wird uns schnell klar, was wir da eigentlich bisher als selbstverständlich vorausgesetzt haben.
So ähnlich geht es vielen Menschen in der Beziehung auch. Klar: Wir machen uns nicht für jedes Abendessen zu Hause so schick wie zum ersten Date. Dennoch darf auch in unsere Beziehung nach wie vor Aufwand investiert werden. Immerhin geht es um die Person, mit der wir unser Leben teilen. Sonst kommt es vielleicht irgendwann so wie im Lied der Ärzte:
Auch Frauen geht es so, dass sie mit der Zeit weniger Aufwand in die Beziehung stecken. Dabei geht es mir gar nicht mal so sehr um die im Lied erwähnten körperlichen Veränderungen, sondern um die Bereitschaft, in die Beziehung zu investieren und der anderen Person das Gefühl zu geben, dass sie einen wichtigen Platz im Leben hat.
Veränderungen im Leben
Veränderungen sind normal. Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung, wussten schon die antiken Griechen. Manche Veränderungen sind für die Beziehung dennoch eine Herausforderung.
Persönlichkeitsentwicklung:
Vielleicht wart ihr mal ein eingespieltes Team, wenn es darum ging, den Abend gemütlich auf dem Sofa ausklingen zu lassen. Doch seitdem das Thema Fitness in euer Leben getreten ist, verbringt ihr kaum noch Zeit miteinander, weil eine Person ständig trainiert. Es ist genial, wie viele Möglichkeiten wir heutzutage haben, uns weiterzuentwickeln. Manchmal leidet darunter allerdings die Beziehung.
Midlife-Crisis:
Unter Midlife-Crisis verstehen wir die Situation, in der sich Menschen befinden, deren Kinder nun selbst flügge werden. Mit dem Wegfall der Verantwortlichkeiten für die Familie entsteht eine Lücke. “War das schon alles?” ist eine typische Frage. Und manchmal bezieht sich das auch auf die Partnerschaft.
Schwangerschaft:
Eine Schwangerschaft bedeutet körperlich und mental eine große Herausforderung für eine Frau. Obwohl viele Männer ihre schwangeren Frauen sehr anziehend finden, kann sich eine Schwangerschaft auch negativ auf die Beziehung auswirken.
Geburt & Babyjahr:
Wenn aus einem Paar Eltern werden, verändert sich so ziemlich alles. Selbst nach einer unkomplizierten Geburt stehen viele erste Male vor der Tür. Viele Paare vergessen in diesem Zusammenhang, dass sie nach wie vor ein Liebespaar sind. Alles tritt hinter die Rolle als Eltern zurück.
Jobwechsel:
Ein Jobwechsel kann sich nicht nur auf das Arbeitsleben auswirken. Andere Arbeitszeiten, Fahrtwege und Aufgabenbereiche können auch die Beziehung beeinflussen.
Das Liebesleben verändert sich
Ich schrieb oben schon, dass Änderungen im Liebesleben sowohl Ursache als auch Auswirkung von Beziehungskrisen sein können. Deshalb tauchen hier auch manche Aspekte wieder auf, die ich oben schon angesprochen habe.
Seitensprung:
Oft ist ein Seitensprung der Auslöser für eine Eskalation in der Beziehungskrise. Selten ist er aber wirklich die Ursache. Denn seien wir ganz ehrlich: Wer in einer glücklichen Beziehung lebt, geht nicht fremd. Bevor du erfahren hast, dass du betrogen wurdest, hattest du vermutlich schon so ein Gefühl, dass nicht alles gut läuft.
Übertriebene Eifersucht:
Manche Menschen werden im Laufe einer Partnerschaft eifersüchtig. “Grundlos” ist die Eifersucht vielleicht aus deinem Blickwinkel, aber vermutlich nicht aus dem Blickwinkel deines Lieblingsmenschen. Wenn jemand Eifersucht empfindet, ist dieses Gefühl erstmal echt. Da spielt es keine Rolle, ob wir sie gerechtfertigt finden. Dennoch kann übertriebene Eifersucht zu einer Beziehungskrise führen.
Zärtlichkeit und Sex:
Wenn Zärtlichkeiten nur noch in Kombination mit Sex ausgetauscht werden, ist das ein häufiger Grund für eine Krise. Wie schon beim Seitensprung gilt hier: Woran genau hapert es? Warum gibt es keine Zärtlichkeiten abseits von Sex? Woher kommt der Mangel genau?
Fernbeziehung:
Eine Fernbeziehung ist hart, keine Frage. Und obwohl es heutzutage viele Möglichkeiten gibt, in Kontakt zu bleiben, ist körperliche Nähe nun mal einer der wichtigsten Aspekte einer Partnerschaft. Eine Fernbeziehung beeinflusst nicht nur das Liebesleben, sondern auch andere Aspekte der Partnerschaft. Und wenn man sich nicht richtig aussprechen kann oder sich immer nur kurz sieht, kann eine Fernbeziehung zu einer Beziehungskrise führen.
Weniger Sex als früher:
Ja, es ist für viele Männer in der Tat ein Problem, wenn im Laufe einer Beziehung die körperliche Liebe in den Hintergrund rückt. Warum das so ist, hab ich in meinem Artikel über die sexuelle Frustration beim Mann schon mal aufgeschrieben.
Existenzielle Krisen
Auch existenzielle Krisen können zu einer Beziehungskrise führen. Nicht immer können wir darauf Einfluss nehmen. Die Corona-Pandemie war für manche Paare eine solche existenzielle Krise, weil sie das Leben komplett auf den Kopf gestellt hat. Doch es gibt diese Krisen auch ohne mediale Beleuchtung.
Geld:
Wenn ein sicher geglaubtes Einkommen ausfällt, kann das ein Paar in eine Krise führen.
Gesundheit:
Ein Unfall oder eine lange Krankheit verändern die Beziehungsdynamik.
Tod:
Der Tod eines nahen Angehörigen oder guten Freundes kann Menschen aus der Bahn werfen. Besonders hart sind Paare getroffen, deren Kinder versterben.
Krieg:
Noch vor einiger Zeit hätte ich den Punkt Krieg eher der Vollständigkeit halber aufgenommen. Nun aber kenne ich Menschen, die Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen haben. Manche Menschen können während des Krieges aus ihrer Partnerschaft Kraft ziehen; bei anderen führt der Druck zu einer Krise in der Beziehung.
Fazit: Gründe für eine Beziehungskrise
Häufig ist es nicht der eine Grund, der die Beziehung in die Krise stürzt. Viel öfter sind gleich mehrere Gründe daran beteiligt – manche eher längerfristig, andere bringen dann das Fass zum Überlaufen.
Die vier Phasen einer Beziehungskrise
Natürlich ist jede Beziehung einzigartig. Beziehungskrisen laufen meiner Erfahrung nach allerdings fast immer in einem bestimmten Muster ab. Es ist gut, die Krise frühzeitig zu erkennen, aber retten lassen sich Partnerschaften in jeder Phase der Krise.
1. Gereiztheit:
Wann immer ihr miteinander sprecht, habt ihr eine sehr kurze Lunte. Das leiseste Vergehen, die kleinste Ungereimtheit: Alles führt zur Eskalation. In dieser Phase sprecht ihr noch viel miteinander – allerdings leider nicht besonders empathisch und zugewandt.
2. Desinteresse:
Wenn du deinen Lieblingsmenschen ansprichst, antwortet er nur einsilbig. Ihr interessiert euch nicht mehr für das, was die andere Person bewegt. Ihr sprecht immer weniger miteinander und meistens sagt ihr Sätze wie “mach, wie du willst” oder “mir doch egal”.
3. Null Kommunikation:
Ihr habt die Kommunikation abgebrochen. Vielleicht lebt ihr noch im selben Haushalt, aber ihr habt keinerlei Interesse daran, mit dem Lieblingsmenschen (wenn man ihn jetzt noch so nennen kann) zu sprechen. Auch die nonverbale Kommunikation fahrt ihr extrem zurück. Am liebsten wollt ihr euch gar nicht mehr sehen.
4. Respektlosigkeit:
Die Kommunikation wird wieder mehr, allerdings besteht sie nur noch aus Vorwürfen und Respektlosigkeiten.
Aus der Beziehungskrise in die Wunschbeziehung: So klappt es
Nicht selten enden Partnerschaften wegen einer Beziehungskrise. Dabei muss das nicht sein. Häufig ist die Trennung einfach nur die einzige Lösung, die Menschen überhaupt sehen. Sie kennen ihre Alternativen nicht. Ich möchte dir deshalb in diesem Abschnitt ein paar Ideen an die Hand geben, wie ihr aus eurer Beziehungskrise herauskommen könnt.
Distanzierung vom Problem
Wenn wir mitten in der Krise stecken, nehmen wir das meistens sehr persönlich. Wie würden wir reagieren, wenn jemand anderes uns davon erzählen würde? Dann wären wir vermutlich viel rationaler und könnten Lösungen finden, die funktionieren. Wenn nur nicht immer dieser erste Impuls da wäre, sofort zurückzuschlagen.
Falls das für dich ein Problem ist, kann ich dir meine Selbst-Coaching-Übung zur Bewältigung schwerer Situationen ans Herz legen. Die Übung ist einfach und effizient und sie hilft dir, den negativen Impuls einfach nicht zu beachten.
Advocatus Diaboli
Hast du schon mal ehrlich versucht, deinen Lieblingsmenschen zu verteidigen für das, was in eurer Beziehung passiert? Bei dieser Übung verteidigst du die Person, auf die du wütend bist. Oft hilft das, um zu merken, welche eigenen Hebel du nutzen kannst, um eine Veränderung herbeizuführen.
Zeit miteinander
Obwohl ich gerade noch von der Pause gesprochen habe, kann für manche Paare genau das Gegenteil hilfreich sein: Verbringt bewusst Zeit miteinander. Verabredet euch, geht auf Dates, lernt euch neu kennen. Falls ihr keine Ideen habt, was ihr machen sollt, schau mal in meine 111 Ideen für Dates zu Hause.
Respektvolle Kommunikation
Das wundert dich bestimmt nicht. Ohne respektvolle Kommunikation werdet ihr eure Beziehungskrise nicht lösen. Mit folgenden Hinweisen kann ein Gespräch positiven Einfluss auf eure Partnerschaft haben:
Erinnert euch an alte Zeiten
Auch in eurer Beziehung gab es die Phase der Verliebtheit, während der ihr alles durch die rosa-rote Brille gesehen habt!
Natürlich kann es sein, dass dein erster Impuls ist: Genau das ist das Problem! Seitdem hat sich so vieles verändert!
Dennoch kann es helfen, sich an die alten Zeiten zu erinnern. Denn mit den Erinnerungen kannst du auch die Emotionen wieder aufleben lassen, die du damals gespürt hast. So kann der Blick ins Fotoalbum helfen, sich wieder bewusst zu machen, warum ihr euch eigentlich für eine Beziehung miteinander entschieden habt.
Macht euch bewusst, dass ihr da auch wieder hin könnt. Immerhin wart ihr schonmal an diesem Punkt in der Beziehung.
Vielen meiner Klientinnen und Klienten hilft bei diesem Schritt eine Selbst-Coaching-Übung, in der es genau darum geht, diese Gefühle wieder zu wecken.
Gewohnheiten ändern
Wenn sich nichts ändert, ändert sich auch nichts. Wenn du also die Beziehungskrise lösen willst, überleg dir, welche Kleinigkeit du umsetzen kannst in Richtung eines harmonischeren Beziehungslebens. Am besten funktioniert das natürlich, wenn du herausgefunden hast, welche Gründe der Krise zugrunde liegen. Nimm dir lieber eine konkrete Idee vor, statt dir zu schwören, ab jetzt alles anders zu machen.
Lass zu hohe Erwartungen los
In jeder Beziehung gibt es schöne und schwere Momente. Lass die Erwartung los, dass ihr beide euch nie mehr streiten werdet. Diese Erwartungshaltung könnt ihr nicht erfüllen. Sie setzt euch nur unter Druck. Wer weiß, dass sich selbst das liebevollste Paar zwischendurch streitet, kann sich nach dem Streit auch wieder vergeben.
Körperliche Nähe
Viele Menschen versuchen in einer Beziehungskrise, das Liebesleben wieder zu entfachen. Aus meiner Sicht ist das der falsche Ansatz: Wenn ihr die Krise gelöst habt, kommt die körperliche Nähe fast von selbst zurück. Natürlich darfst du wieder mehr Zärtlichkeit in euren Alltag einbauen. Das wird aber kaum klappen, wenn nicht auch so schon eine halbwegs gute Stimmung herrscht.
Hilfe von Außen
Manchen Paaren hilft der Blick von außen. Eine Paartherapie oder auch mein Momentum-Programm können euch dabei unterstützen, die Krise zu überwinden. Wichtig ist: Beides funktioniert nur, wenn ihr bereit seid, euren Anteil beizusteuern. Jemand anders kann eure Probleme nicht lösen; er kann euch nur auf eurem Weg begleiten. Wenn ihr das akzeptiert, kann ein Beziehungscoaching Wunder wirken.
Beziehungskrise: Nicht automatisch das Ende
Eine Beziehungskrise ist nicht unbedingt das Ende einer Partnerschaft. Ihr könnt sie überwinden, statt sie nur zu verschleiern. Ihr könnt aus der Krise gestärkt hervorgehen – auch, wenn das gerade vielleicht wie Hohn klingt.
Dein Ziel sollte sein, sich von diesem unerträglichen Zustand zu trennen, statt von deinem Lieblingsmenschen.
Wenn du dabei meine Hilfe in Anspruch nehmen möchtest, starte am besten mit meinem Beziehungs-Bremsen-Test.
Der Test verrät dir innerhalb von wenigen Minuten eure größte Beziehungs-Bremse und wie du auf diese Bremse reagieren kannst.